Georgsbrücke (Meiningen)

Georgsbrücke (Meiningen)
50.56727777777810.409166666667295
Georgsbrücke
Georgsbrücke
Nutzung Straßenbrücke
Überführt Werra
Ort Meiningen
Konstruktion Bogenbrücke
Gesamtlänge 63 m
Breite 8 m
Längste Stützweite 40 m
Baubeginn Juli 1899
Fertigstellung November 1899
Freigabe 22. Dezember 1899
Planer Eduard Fritze
Höhe über dem Meeresspiegel 295 m

Die Georgsbrücke in Meiningen ist die älteste Stahlbetonbrücke in Deutschland[1]. Sie überspannt die Werra und ist eine Straßenverbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem Stadtteil West. Architekt des Bauwerks war der herzogliche Oberbaurat für Wasser- und Straßenbau Eduard Fritze. Benannt ist die Brücke nach Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen.

Inhaltsverzeichnis

Bauwerk

Baudaten[2]: Die Georgsbrücke ist eine Stahlbeton-Bogenbrücke mit 40 m Spannweite und einer Gesamtlänge von 63 m. Ihre Breite beträgt 8 m, die Bogenhöhe misst 3,70 m. Die Fundamente haben eine Länge von 11,50 m und eine Breite von 7,50 m. Die Fahrbahn ist 4,60 m breit, beidseitig flankiert von 1,70 m breiten Fußwegen. Das im Stil des Historismus gefertigte Geländer besteht aus Kalksteindollen. Das Stahlbeton-Gewölbe ist mit sieben Stahlgitterträgern bewehrt. Zum Schutz der Brücke und wegen der geringen Fahrbahnbreite erfolgt der Verkehr in einer beidseitigen Einbahnstraßenregelung, gesteuert von einer Ampelanlage. Die Georgsbrücke steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Die Georgsbrücke wurde 1899 als zweite Stahlbeton-Brücke Deutschlands errichtet. Die erste Brücke dieser Art erbaute man im ostpreußischen Königsberg, wo sie aber bei einem Belastungstest zusammenbrach[1]. Die Georgsbrücke gilt somit als die älteste funktionsfähige Stahlbetonbrücke Deutschlands.

Wasserbaumeister Eduard Fritze ließ die Brücke wenige Meter flussabwärts neben einer ehemaligen hölzernen Brücke errichten, die während des schweren Werrahochwassers vom 25. November 1890 zerstört wurde. Ausführender Baubetrieb war die Firma Liebelt & Co. aus Holzminden. Um eine hohe Durchlassfähigkeit der neuen Brücke bei Hochwasser zu gewährleisten, setzte Fritze die Brückenfundamente auf künstlich erhöhte Uferdämme. Baubeginn war im Juli 1899, fertiggestellt im November 1899 wurde die Brücke am 17. Dezember 1899 bauseitig übergeben. Zuvor führte man einen Belastungstest mit mehreren mit Felsgestein überladenen Ochsengespanne durch[3].

Die offizielle Verkehrsfreigabe fand am 22. Dezember 1899 statt. 1975 wurden erste Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Eine Generalsanierung erfuhr die Georgsbrücke von 1988 bis 1990 durch den Brückenbau Geisa.

Literatur

  • Thränhardt/Pfannschmidt: Architektur in Meiningen. Verlag Resch, Meiningen 2010, ISBN 978-3-940-295-08-8.
  • Kuratorium Meiningen: Lexikon zur Stadtgeschichte Meiningen. Bielsteinverlag, Meiningen 2008, ISBN 978-3-9809504-4-2.

Einzelnachweise

  1. a b Thränhardt/Pfannschmidt: Architektur in Meiningen. Verlag Resch, Seite 8.
  2. Lexikon zur Stadtgeschichte Meiningen. Bielsteinverlag, Seite 88.
  3. Thränhardt/Pfannschmidt: Architektur in Meiningen. Verlag Resch, Seite 10.

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