Gernot Graefe

Gernot Graefe

Gernot Graefe (* 1937 in Wesermünde; † Jänner 1994 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Ökologe und Umweltschützer.

Leben

Er wuchs bei Frankfurt am Main auf und studierte Zoologie in Frankfurt, München[1] und Seewiesen (bei Konrad Lorenz) sowie ab 1961 in Wien (bei Wilhelm Kühnelt).

Graefe arbeitete danach zunächst als Verhaltensforscher bei Otto Koenig in dessen Forschungsgemeinschaft Wilhelminenberg - jetzt Konrad Lorenz Institute for Ethology der ÖAW - und in Koenigs Außenstelle Rust (Burgenland) am Neusiedler See. Unter anderem forschte er an Anemonenfischen (Amphiprion) und untersuchte deren Zucht und Jugendentwicklungn und führte später auch Freilanduntersuchungen durch. [2] Dann arbeitete er fast drei Jahre bei den Farbwerken Hoechst und ging 1966-68 als Parasitologe nach Argentinien, wo er an Cercarien arbeitete.[3]) Des Weiteren arbeitete er auch über Viren [4], Insekten-Ökologie – sein Spezialgebiet waren hier die Neuroptera - u.a.

Danach war er neuerlich bei Otto Koenig tätig (in der Abteilung Ökosystemforschung Donnerskirchen des Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; später ÖAW-Forschungsstelle für Bioenergie unter seiner Leitung[5]) und arbeitete unter anderem über Möglichkeiten der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen. In Österreich war er einer der ersten, die die „Atomkraft“ öffentlich ablehnten, beispielsweise mit Sendungen im ORF (1971–74).[6] Seine EU-Skepsis ist von hier aus zu verstehen. Sehr früh (ab 1972) propagierte Graefe im ORF den Bio-Landbau.

Insbesondere wurde er bekannt durch seine Forschungen zur Energiegewinnung aus den burgenländischen Traubentrestern [7]. Graefe war Inhaber eines Patents über die Mischung der Trester-Rückstände mit Gesteinsmehl (als Puffer) zwecks Verwendung als Pflanzendünger. Dabei kam er auch mit Randgebieten der Naturwissenschaften in Kontakt, zum Beispiel mit Wasser-Vitalisierung (s. Grander-Wasser)[8] oder „Homöopathie“ für durch den Sauren Regen geschädigte Waldbäume mittels Gesteinsmehls, zum Beispiel von Gneis [9] (solche Dinge erregten Aufsehen auch in USA und Australien; vgl. [10]); Weiterwirken in Österreich s. [11].

An der Pädagogischen Akademie Wien lehrte er Ökologie. Ab 1969 war er Lektor, später Dozent an der Technischen Universität Wien, zum Beispiel mit dem bemerkenswerten Vorlesungs-Thema „Verhaltensforschung für Architekten“ (auch hier wieder esoterische Bezüge, etwa zur Bioresonanz[12] oder dem „strahlungsabweisenden Domhaus“ (Planet Erde soll genauso über Kraftmeridiane verfügen wie der menschliche Körper gemäß der Akupunkturlehre [13]).- Er war verheiratet mit der Volkskundlerin Iris Barbara Graefe, die zuvor ebenfalls Mitarbeiterin Otto Koenigs an der "Biologischen Station Wilhelminenberg" gewesen war.

Seit seinen Trester-Untersuchungen war Graefe ein publikumsbekannter Wissenschaftler, zumal in einem Weinbauland: dies belegt beispielsweise die Tatsache, dass in den Achtzigern ein Ordner mit Sonderdrucken seiner Publikationen im Zeitschriften-Lesesaal der Wiener Universitäts-Bibliothek auflag. Er starb, noch nicht 57-jährig, an einer schweren Krankheit.

Belege und Anmerkungen

  1. Dissertation: Die Brutfürsorge bei Pardosa lugubris (Walckenaer 1802) (Araneae, Lycosidae). Universität München 1964. 119 S.
  2. Gernot Graefe (1963): Die Anemonen-Fisch-Symbiose und ihre Grundlage – nach Freilanduntersuchungen bei Eilat (Rotes Meer).- Die Naturwissenschaften 50: 410.
  3. z.B. Wilhelm Hohorst und Gernot Graefe [Hoechst] (1961): Ameisen - obligatorische Zwischenwirte des Lanzettegels (Dicrocoelium dendriticum).- Die Naturwissenschaften 48: 229-230.
  4. Horst Aspöck, Gernot Graefe und Christian Kunz (1971): Untersuchungen über die Periodizität des Auftretens von Tahyna- und Calovo-Virus.- Zbl. Bakt. Hyg., I. Abt. (Orig.-A.) 217: 431–440.
  5. 1994 privat nach Gänserndorf verlegt von der Geomantin Maria Felsenreich; vgl. http://www.webinformation.at/material/ihu/wegwarte_07-09.pdf
  6. Oekoweb: Gernot Graefe (1937–1994)
  7. http://www.8ung.biovin.at/wissen.htm - zur Chemie s. etwa: L. Puchinger, F. Wurst, T. Prey und G. Graefe (1985): Das Lipidmuster in Traubenkernen, Traubenkämmen und Traubenschalen nach einer heißen aeroben Rotte.- Fette, Seifen, Anstrichmittel 87: 1-4.- Siehe auch Traubenkernöl.
  8. Gernot Graefe und Maria Felsenreich (1990): Wasser als Info-Träger im Ökosystem der Erde.- Mitt.-Bl. Öst. Verband Radiästh. 31
  9. http://www.omega-verlag.de/pdf/gek12.pdf
  10. http://www.menofthetrees.com.au/RockDust.pdf sowie http://www.rayxwell.com/index.php?p=geschichte.html
  11. z.B. http://www.ibo.at/documents/Grenzwiss.pdf
  12. vgl. http://www.revistamagazin.ro/content/view/2503/20/ als Beleg aus Rumänien, wo Prof. A. Maruţa (Öko-Univ. Bucarest) die bioenergetischen Studien fortsetzt.
  13. http://www.ewige-steine.de/40573.html

Weblinks


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