Gertrud Hinz

Gertrud Hinz (* 8. Juli 1912 in Berlin; † 1. September 1996 in Pullach) war eine deutsche Cutterin.

Gertrud Hinz erhielt in den frühen 1930er Jahren eine Ausbildung als Cutter-Volontärin bei der Produktionsfirma Afifa und wurde anschließend von der UFA als kaufmännische Angestellte übernommen. Am 8. August 1933 avancierte Gertrud Hinz zur Hilfs-Cutterin, 1936 ließ man sie erstmals den Endschnitt eines Kinospielfilms in alleiniger Verantwortung vornehmen. Von Anbeginn war Gertrud Hinz als Schnittmeisterin an Topproduktionen (Der Mann, der Sherlock Holmes war, Tango Notturno, Das Lied der Wüste) des 3. Reichs beteiligt. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges ging Gertrud Hinz nach Bad Ischl, wo sie die von den Amerikanern besetzte Zone über ein Jahr lang nicht verlassen durfte.

Schließlich ließ sich Gertrud Hinz in München-Grünwald nieder und nahm wenig später ihre Tätigkeit als Cutterin bei der Bavaria wieder auf. Ihr Werk in den 1950er Jahren entspricht qualitativ dem künstlerischen Durchschnitt, wie er im Kino der Adenauer-Ära üblich war. Seit den frühen 1960er Jahren konzentrierte sie sich auf die Arbeit beim Fernsehen (Serien Kommissar Freytag und Der Vater und sein Sohn). Im Laufe der 1970er Jahre zog sie sich, mittlerweile kränkelnd, ins Privatleben zurück.

Gertrud Hinz, seit der Spätphase des Zweiten Weltkriegs Lehrmeisterin der bekannten Cutterin Jutta Hering, war kurzzeitig mit dem Spezialeffektetechniker und -kameramann Theo Nischwitz (1913–1994) verheiratet.

Filmografie

1936: Ritt in die Freiheit 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war 1937: Ein Volksfeind 1937: Tango Notturno 1938: Die fromme Lüge 1938: Geheimzeichen LB 17 1938: Fracht von Baltimore 1938/39: Aufruhr in Damaskus 1939: Heimatland 1939: Das Lied der Wüste 1939: Die gute Sieben 1940: Blutsbrüderschaft 1940: Unser kleiner Junge 1941: Kleine Mädchen – große Sorgen 1941: Leichte Muse 1941/42: Maske in Blau (UA: 1943) 1942: Karneval der Liebe 1942/43: Geliebter Schatz 1943: Zirkus Renz 1943/44: Das Leben ruft 1944: Am Abend nach der Oper 1944: Die Schuld der Gabriele Rottweil (Regimentsmusik) 1944/45: Das seltsame Fräulein Sylvia (unvollendet) 1948: Vor uns liegt das Leben 1948: Das Geheimnis der roten Katze 1949: Mordprozeß Dr. Jordan

1949: Ich mach’ dich glücklich 1950: Frühlingsromanze 1950: Begierde 1951: Mutter sein dagegen sehr 1951: Der letzte Schuß 1952: Haus des Lebens 1952: Türme des Schweigens 1953: Arlette erobert Paris 1953: Ehe für eine Nacht 1953: Die süßesten Früchte 1954: Ewiger Walzer 1954: Begegnung in Rom 1955: Der Fischer vom Heiligensee 1955: IA in Oberbayern 1956: Heute heiratet mein Mann 1956: Die goldene Brücke 1956: Heiße Ernte 1957: Meine schöne Mama 1958: Vergiß mein nicht 1959: Die ideale Frau 1960: Das hab’ ich in Paris gelernt 1961: Drei weiße Birken 1961: Das Leben beginnt um 8 1963: Kommissar Freytag (TV-Serie) 1967: Der Vater und sein Sohn (TV-Serie)

Weblinks

• Gertrud Hinz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database