Gozo-Boot

Gozo-Boot
Maltesische Briefmarke mit Abbildung eines Gozo-Boots

Das Gozo-Boot ist ein maltesischer Bootstyp. Der maltesische Begriff für Boot lautet Dgħajsa. Aufgrund der Insellage und verschiedener kultureller Einflüße stellt es eine eigene Form eines Bootstyps dar. Andere Bootsformen auf Malta sind fregatina und gondla

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gozo-Boote waren über Jahrhunderte verbreitet und wurden in der Hauptsache zum Transport zwischen den Inseln Gozo und Malta eingesetzt. Ihre Form entwickelte sich im Laufe des 18. Jahrhunderts aus der Speronara, auch Speronare genannt. Die Speronare war ein mit einem Sprietsegel an einem weit vorn stehenden Mast versehenes kleines, ungedecktes Segelboot. Seine Ursprünge gehen weit in die Zeit zurück. Im 19. Jahrhundert gab es an den Küsten Maltas und Sizilien noch einige dieser urtümlichen Boote. Zweimastige Speronaren wurden auch Drahisfas genannt. Wenige Gozos wurden noch bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut, einige allerletzte Einheiten auch noch in der Nachkriegszeit. Die wenigen überlebenden Exemplare wurden in der jüngsten Neuzeit nur noch zur Fischerei genutzt. Es bestehen Bestrebungen, die letzten Gozo-Boote für die Nachwelt zu erhalten.

Varianten und Begriffe

Die Bootsform wurde für verschiedene Verwendungen angepaßt, die sich auch begrifflich wiederfinden: ferilla (Fähre), , dghajsa tat-taghbija (Lastensegler), tal-pass (Schnellsegler) und tal-latini (mit Lateiner). Andere bekannte Bezeichnungen sind tal-madia und tal-moghdija. Bis zum 18. Jahrhundert waren auch die Bezeichnungen speronara del Gozod und barca del Gozo verwendet worden.

Bauweise

Der etwa 13 bis 14 Meter lange und rund vier Meter breite Rumpf besteht aus Holz in Kraweelbeplankung. Der Vordersteven ist senkrecht und stark erhöht, das spitz zulaufende Heck ist ebenfalls erhöht und schließt senkrecht mit dem pinnengeführten Ruder ab. Das seitliche Schanzkleid kann mit aufsteckbaren Setzborden erhöht werden, die vor Spritzwasser oder überkommenden Wellen schützen. Die traditionelle Bemalung der Boote ist auffällig farbenfroh und häufig mit einem aufgemalten Auge im Stevenbereich (spallieri (Vorsteven) bzw. makrunetti (Achtersteven)) versehen.

Die Takelung der zweimastigen Schiffe besteht aus großen Setteesegeln und erinnerte an ältere Schiffstypen des Mittelmeers. Bei achterlichen Winden wurde nach Backbord, das hintere Segel nach Steuerbord ausgestellt. Sprietsegel ist die andere verwendete Besegelung.

Literatur

  • Bathe, B. W.: Ship Models, 4: Foreign Small Craft. Her Majesty's Stationery Office, London 1966.
  • Emanuel Magro Conti: The Malta Maritime Museum Vittoriosa.. Midsea Books Ltd., Santa Venera 2006, ISBN 999327075X.

Weblinks


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