KTP-Laser

KTP-Laser

Ein KTP-Laser (Herstellerbezeichnung GreenLight) ist ein auf Kaliumtitanylphosphat (KTP) basierendes Laserskalpell zur Operation von gutartigen Prostata-Vergrößerungen (benigne Prostatahyperplasie, BPH). Über ein fiberoptisches endoskopisches System, das Cystoskop, wird ein Laserstrahl in das Behandlungsgebiet geleitet, um dort das zu entfernende Gewebe zu verdampfen. Das Laserlicht ist grün mit einer Wellenlänge von 532 nm. Licht dieser Wellenlänge wird vom roten Hämoglobin besonders stark, von Wasser aber nur minimal absorbiert, wodurch eine sogenannte PVP (Photoselektive Vaporisation der Prostata) ermöglicht wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Verfahren wurde von der Mayo-Klinik, zusammen mit der Firma Laserscope (San Jose/Kalifornien) entwickelt. In Deutschland sind KTP-Laser seit 2002 im Einsatz. Geräte der ersten Generation haben eine Laserleistung von 80 Watt. Geräte der zweiten Generation sind diodengepumpte Festkörperlaser mit einer Leistung von 120 Watt. Die dritte Generation arbeitet mit 180 Watt und kommt seit 2010 in Deutschland zum Einsatz.[1]

Anwendung

Die Therapie mit einem KTP-Laser ist eines von vielen Laserverfahren, derzeit bei BPH eingesetzt werden; weitere Laserverfahren verwenden Lasergeräte mit Wellenlängen im Infrarot (Holmium:YAG-Laser, 2,1 µm Wellenlänge), Thulium-Laser (je nach Ausführung 1,9–2,0 µm Wellenlänge) und Diodenlaser (je nach Ausführung 940–1300 nm Wellenlänge)).[2] Zur Operation des Prostatakrebs eignen sich vaporisierende Lasertechniken (KTP-Laser) in der Regel nicht, weil das damit entfernte Gewebe nicht histologisch untersucht werden kann. Bei anderen Lasertechniken ist eine Gewebehistologie möglich.

Vor- und Nachteile

Vorteil des Verfahrens gegenüber einer konventionellen transurethralen Resektion der Prostata sind laut Studien des Herstellers ein sehr geringes Blutungsrisiko, so dass auch Patienten unter Antikoagulantientherapie behandelt werden können. Bei der Behandlung mit einem KTP-Laser kann, wie französische Forscher im Mai 2010 in einer Studie veröffentlicht haben, die Gefahr einer post-operativen erektilen Dysfunktion bestehen.[3]

Literatur

  • Malek RS, Kuntzman RS, Barrett DM.Photoselective potassium-titanyl-phosphate laser vaporization of the benign obstructive prostate: observations on long-term outcomes. J Urol. 2005 Oct;174(4 Pt 1):1344-8.
  • Bouchier-Hayes DM, Anderson P, Van Appledorn S, Bugeja P, Costello AJ. KTP laser versus transurethral resection: early results of a randomized trial. J Endourol. 2006 Aug;20(8):580-5.

Einzelnachweise

  1. Erste Klinik in Deutschland mit dem XPS Green Light Laser. Missionsärztliche Klinik Würzburg, 27. Juli 2010, abgerufen am 3. August 2010: „Die dritte Gerätegeneration mit einer Leistungssteigerung um 50 % auf 180 Watt […]“
  2. Richard Hautmann: Urologie. Springer, 4. Aufl. 2010, ISBN 3642011586, S. 186-7 Google-Buchvorschau
  3. Franck Bruyère, Alexis Puichaud, Helder Pereira, Benjamin Faivre d’Arcier, Antoine Rouanet, Aurélie Paule Floc’h, Thomas Bodin, Nicolas Brichart: Influence of Photoselective Vaporization of the Prostate on Sexual Function: Results of a Prospective Analysis of 149 Patients with Long-Term Follow-Up. In: European Urology. 26. Mai 2010, abgerufen am 17. September 2010 (pdf, englisch).


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