Gregoriuswasser

Gregoriuswasser

Unter Gregoriuswasser (auch Gregorianisches Wasser) versteht man ein mit Salz, Asche und Wein vermischtes Weihwasser. Der Name nimmt Bezug auf Papst Gregor den Großen (Gregor I.). Gregoriuswasser wird bei der Kirchweihe zur Besprengung des Altars und der Kirche verwendet. Beim Kirchenbau wird es dem Mörtel beigegeben. Auch bei Glockenweihen kommt es zum Einsatz. Alle Elemente dieser Weihwassermischung können als Reinigungsmittel und damit als Reinheitssymbole interpretiert werden. Das Gregoriuswasser wird somit zum Ausdruck der reinigenden Wirkung der Weihe versprengt.

Der Name Gregoriuswasser wird erst im 14. Jahrhundert – in einem sachlich nicht begründeten Bezug auf Papst Gregor den Großen – geprägt.[1] Im 7. Jahrhundert wurde dem Weihwasser zunächst nur Wein beigegeben. Im 8. Jahrhundert kam das Salz als Element hinzu. Ende des 8. Jahrhunderts wurde dann die Asche als letztes Element beigefügt. Der Liturgiker Durandus von Mende (auch Wilhelm Durandus der Ältere oder Wilhelm Durand, * 1230/31 in Puymisson bei Bezier, † 1. November 1296 in Rom) gab dem Ritus seine heutige Form.

Literatur

  • Brockhaus Enzyklopädie, 19. Auflage, Mannheim 1989, Band 9, Seite 91, Artikel „Gregoriuswasser“
  • Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), 2. Auflage, Freiburg im Breisgau 1960, Band 4, Seite 1218, Artikel „Gregoriuswasser“
  • Peter Wünsche: Zur Feiergestalt der westlichen Kirchweihliturgie vom Frühmittelalter bis zum nachtridentinischen Pontifikale von 1596, in: Ralf M. W. Stammberger, Claudia Sticher, Annekatrin Warnke: Das Haus Gottes, das seid ihr selbst: Mittelalterliches und barockes Kirchenverständnis im Spiegel der Kirchweihe (Band 6 von Erudiri sapientia), Berlin 2006 (Akademie Verlag), ISBN 3-05-003780-6

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Gregoriuswasser – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. siehe: Peter Wünsche, Seite 122

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