- Greta Gerwig
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Greta Gerwig (* 4. August 1983 in Sacramento, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin. Als Darstellerin seit Mitte der 2000er Jahre in Produktionen der unabhängigen US-amerikanischen Filmbewegung „Mumblecore“ erschienen, erlangte sie internationale Bekanntheit durch die weibliche Hauptrolle in dem Spielfilm Greenberg (2010).
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Ausbildung und erste Filmrollen
Greta Gerwig wurde 1983 in Sacramento geboren, wo sie mit einer Schwester aufwuchs. Ihr Vater spezialisierte sich auf die Kreditvergabe an kleine und mittelständische Unternehmen, ihre Mutter ist von Beruf Krankenschwester.[1] Früh begeisterte sich Gerwig für das Theater, studierte aber auf Anraten ihrer Mutter Philosophie und Englisch am New Yorker Barnard College.[2]
Neben dem Studium schrieb Gerwig Theaterstücke und gründete eine eigene Sketch-Comedy-Gruppe.[1] Ihre Werke wurden an ihrer Universität und mehreren Schauspielhäusern aufgeführt. Im Sommer 2006 war sie Schriftsteller-Stipendiatin („writer-in-residence“) am Vassar College und beim New York Stage & Film’s Powerhouse Theater Festival.[3] Parallel zu dieser Tätigkeit begann sie im Freundeskreis erste eigene Filme zu realisieren.[1]
Ebenfalls im Jahr 2006 machte Gerwig auf dem South by Southwest Film Festival (SXSW) in Austin (Texas) die Bekanntschaft mit dem unabhängigen Filmemacher Joe Swanberg,[1] einem Vertreter der Anfang der 2000er Jahre in den USA ins Leben gerufenen „Mumblecore“-Bewegung. Ähnlich wie die dänischen Dogma-Filmemacher zeichnen sich deren Vertreter durch die Verwendung von geringen Budgets, Handkameras, losen Filmhandlungen und spontanen Dialogen aus.[4] Noch im selben Jahr gab Gerwig unter der Regie von Swanberg ihr Spielfilmdebüt in der Tragikomödie LOL (2006), in der sie den Part eines Mädchens übernahm, das ihrem Verehrer Selbstporträts über das Handy zuschickt.
Regiedebüt und Erfolg mit „Greenberg“
US-amerikanische Kritiker wurden erstmals auf die Schauspielerin durch Swanbergs dritten Spielfilm Hannah Takes the Stairs (2007) aufmerksam, bei dem Gerwig auch am Drehbuch mitwirkte. In dem Drama übernahm sie die Titelrolle einer College-Absolventin, die einen Sommer in Chicago verbringt und vergeblich nach romantischer Erfüllung in ihren Beziehungen sucht. Mit Auftritten in den „Mumblecore“-Filmen Baghead und Yeast (beide 2008) von Jay und Mark Duplass beziehungsweise Mary Bronstein avancierte Gerwig zur führenden Darstellerin der Filmbewegung.[4] Im selben Jahr übernahm sie gemeinsam mit Swanberg die Regie und schrieb das Drehbuch für das Drama Nights and Weekends (2008), in dem Gerwig und Swanberg auch die Hauptrollen eines Paares spielten, das eine Fernbeziehung führen muss.
2009 übernahm die vom US-Branchendienst The Hollywood Reporter als „indie star“ betitelte Schauspielerin und Filmemacherin[5] ihre erste Hauptrolle in einer Mainstream-Produktion. Regisseur und Drehbuchautor Noah Baumbach war durch die neue Reihe von Independent-Filmen auf Gerwig aufmerksam geworden. Er empfand sie als „außergewöhnlich“ und „sehr speziell“[6] und besetzte sie in seiner Tragikomödie Greenberg (2010) neben Ben Stiller, die im Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Berlin vertreten war. Der Part der jungen Haushälterin Florence, die im Privatleben unorganisiert von einer Karriere als Sängerin träumt, machte Gerwig einem internationalen Publikum bekannt. Deutschsprachige Kritiker feierten die 25-jährige Amerikanerin daraufhin als Neuentdeckung.[7][8] Der Kritiker A. O. Scott (The New York Times) pries die Schauspielerin Monate später als mögliche „definitive Leinwandheldin ihrer Generation“. Gerwig scheine in einigen Szenen gar nicht zu spielen und ihre transparente Darstellung würde weniger auf eine ausgefeilte Technik als vom Fehlen jeglicher Methode herrühren. Dennoch verglich Scott ihre Darstellung mit der von Zoe Kazan (Exploding Girl, 2009) und Michelle Williams (Wendy and Lucy, 2008).[9]
Greta Gerwig lebt in New York und zählt die britische Schauspielerin und Drehbuchautorin Emma Thompson zu ihren Vorbildern. Sie plant ihre Karriere als Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin fortzuführen.[1]
Filmografie
- 2006: LOL
- 2007: Hannah Takes the Stairs
- 2008: Baghead
- 2008: Yeast
- 2008: Nights and Weekends
- 2008: Quick Feet, Soft Hands
- 2008: I Thought You Finally Completely Lost It
- 2009: You Wont Miss Me
- 2009: The House of the Devil
- 2009: Une aventure New-Yorkaise (TV)
- 2009: Family Tree
- 2010: Greenberg
- 2010: Art House
- 2010: Northern Comfort
- 2011: Freundschaft Plus (No Strings Attached)
- 2011: Arthur
Weblinks
- Greta Gerwig im All Movie Guide (englisch)
- Was Ironie bedeutet – Porträt von Rainer Gansera bei sueddeutsche.de, 1. April 2010
- Interview zu Greenberg bei thecinemasource.com, 29. März 2010 (englisch)
- Interview zu Greenberg bei avclub.com, 23. März 2010 (englisch)
- Greta Gerwig in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e vgl. Chat-Interview bei sfgate.com, 19. März 2010 (englisch; aufgerufen am 4. April 2010)
- ↑ vgl. Gansera, Rainer: Die empfindliche Haut. In: Süddeutsche Zeitung, 1. April 2010, S. 12
- ↑ vgl. Porträt bei hannahtakesthestairs.com (englisch; aufgerufen am 4. April 2010)
- ↑ a b vgl. Biografie bei allmovie.com (englisch; aufgerufen am 4. April 2010)
- ↑ vgl. Zeitchik, Steven: Actress builds a relationship with Baumbach. In: The Hollywood Reporter, 10. Februar 2010 (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)
- ↑ vgl. Kamalzadeh, Dominik: "Das letzte Mal, dass er sich cool fühlte". In: die tageszeitung, 27. März 2010, S. 24
- ↑ vgl. Westphal, Anke: Älterwerden für Anfänger Ben Stiller. In: Berliner Zeitung, 1. April 2010, Nr. 77 (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)
- ↑ vgl. Schleider, Tom: Hände hoch, jetzt geht's um Filme!. In: Stuttgarter Zeitung, 16. Februar 2010, S. 36
- ↑ vgl. Scott, A. O.: No Method To Her Method. In: The New York Times, 28. März 2010, Arts and Leisure Desk, Film, S. 1
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