Grotte im Park der Villa d’Este

Grotte im Park der Villa d’Este
 
Grotte im Park der Villa d’Este
Carl Blechen, um 1828/1829
Öl auf Leinwand, 39 cm × 40 cm
Stiftung Fürst-Pückler-Museum, Park und Schloss Branitz
Im Park der Villa d’Este, 1830

Grotte im Park der Villa d’Este ist der Titel eines Gemälde des deutschen Malers Carl Blechen und gehört zu mehreren Gemälden Carl Blechens vom Park der römischen Villa d’Este.

Inhaltsverzeichnis

Bildinhalt

Das kleine Bild zeigt lediglich einen Teil der verfallenen Brunnenanlage der Villa d’Este. Es ist nur ein Ausschnitt, gibt aber ein Gefühl für die Größe der Gartenanlagen dieser Renaissancevilla, die unter anderem Grotten, Wasserspiele und als Glanzstück eine Wasserorgel aufwiesen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem sich Carl Blechen in Italien aufhielt, bot sich der Park nur noch als verwildeter Garten dar und war weit von der ornamentalen Form entfernt, in der er im 16. Jahrhundert angelegt worden war.[1] Die Grottenhöhlen sind sehr dunkel, für den Betrachter ist nicht erkennbar, was sich dort verbirgt. An den Gesimsen und Kanten der Grotte blitzen jedoch Lichtreflexe auf, so dass ein Changieren zwischen Hell und Dunkel entsteht.

Einordnung im Gesamtwerk

In Blechens Landschaftsbildern zeigt sich ein neuer Realismus, alte Positionen der Frühromantik werden aufgegeben. Blechen ironisiert die Erwartungshaltung eines Publikums, das an idealistische und heroische Überhöhungen von Landschaften gewöhnt ist, wie sie sich in Bildern eines Jakob Philipp Hackert oder eines Joseph Anton Koch zeigen. Charakteristisch für das Œuvre von Carl Blechen sind an „Grotte im Park der Villa d’Este“ die Licht- und Farbeffekte, mit denen er den Lichteinfall und die Farbwirkung der Sonnenstrahlen zeigt. Hierdurch entsteht eine stille, melancholische Atmosphäre, die gleichzeitig die Pracht der einstigen Anlage wie auch die Rückeroberung des Geländes durch die Natur zeigt. Dies unterscheidet dieses Gemälde stark von Gemälden wie „Im Park der Villa d’Este“, auf der er die berühmteste Ansicht des Parks zeigt und dabei die Zypressen zu einer Allee verschiebt, die auf die Hauptfront und die Haupttreppe der Villa zuläuft. Er nimmt sich hier zusätzlich noch die Freiheit, die Allee mit Staffagefiguren in Renaissance-Kleidung auszustatten.

Belege

Literatur

Einzelbelege

  1. Sabine Schulze (Hrsg): Gärten: Ordnung – Inspiration – Glück, Städel Museum, Frankfurt am Main & Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1870-7, S. 90

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Villa d'Este — Querachse mit Neptunbrunnen und Wasserorgel Brunnen im Garten der Villa d’Este in Tivoli Die Villa d’Este ist eine Villa mit …   Deutsch Wikipedia

  • Blechen — Carl Eduard Ferdinand Blechen (* 29. Juli 1798 in Cottbus; † 23. Juli 1840 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsmaler und Professor für Landschaftsmalerei an der Berliner Akademie der Künste. Carl Blechen, 1836 …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Blechen — Carl Eduard Ferdinand Blechen (* 29. Juli 1798 in Cottbus; † 23. Juli 1840 in Berlin) war ein deutscher Landschaftsmaler und Professor für Landschaftsmalerei an der Berliner Akademie der Künste. Carl Blechen, 1836 …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Blechen — Carl Blechen, 1825 …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserspiele Hellbrunn — Das Theatrum der Wasserspiele Hellbrunn Die Wasserspiele Hellbrunn befinden sich im Schlosspark von Hellbrunn am südlichen Stadtrand der Stadt Salzburg. Sie sind die weltweit besterhaltenen Wasserspiele der Zeit der späten Renaissance bzw. des… …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtbaukunst mit Zirkel und Lineal: Plätze, Gärten und Bastionen —   Schon Leon Battista Alberti erklärte in der Renaissance mit seinem Traktat »Über die Baukunst« (»De re aedificatoria«, 1451) die Anlage einer Stadt zum Kunstwerk. Auch wenn sich seine ästhetischen Vorstellungen von planmäßig errichteten… …   Universal-Lexikon

  • Panthera leo —   León …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”