- H. Rancke
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Die Schiffswerft H. Rancke aus Hamburg-Neuenfelde bestand von 1922 bis 1968.
Geschichte
Die Ursprünge der Werft gehen auf die schon um die Jahrhundertwende am Neuenfelder Fährdeich bestehende Schmiede des Schmieds Johann Rancke zurück. Diese fertigte ihre Schmiedearbeiten, außer für die umliegende Landwirtschaft, auch für die benachbarte Werft J. J. Sietas.
Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte Heinrich Rancke, der Sohn des Unternehmensgründers, den Betrieb und begann mit der Fertigung kleiner Eisenschiffe. Das offizielle Gründungsjahr der Werft ist 1922. Der Bau einer Reihe von Küstenmotorschiffen für umliegende Schiffer aus dem Alten Land ließ den Betrieb bis zum Zweiten Weltkrieg auf eine Größe um 40 Mann wachsen. Im Laufe des Kriegs arbeitete man im Auftrag der Marine.
In der Nachkriegszeit führte die Werft den Bau von Küstenmotorschiffen fort. Die Fertigung auf dem Neubauslip wurde bald in Sektionsbauweise umgestellt und die Schiffsgröße wuchs im Vergleich zum Vorkriegsstandard. 1951 ging der Betrieb in die Hände der nächsten Generation über. Der Sohn Herbert Rancke kaufte Nachbargrundstücke an und vergrößerte die Betriebsfläche auf 7800 m2. Die Werft verfügte über zwei Hellingen, eine für Schiffsreparaturen und eine zum Neubau. Darauf entstanden etwa drei Küstenmotorschiffe zwischen 300 und 500 BRT pro Jahr. Bis zum Ende der 1950er Jahre stieg die Belegschaft auf etwa 100 Mann. Rund die Hälfte der Mitarbeiter wohnte in werkseigenen Wohnungen.
Zwar plante Rancke Ende der 1960er Jahre eine Modernisierung und Rationalisierung der Werft, um bessere Neubaubedingungen zu erhalten, der eigentliche Schwerpunkt der Werft lag jedoch stets beim Reparaturgeschäft. Alleine im letzten vollen Betriebsjahr wurden 44 Schiffe instandgesetzt. Aufgrund mangelnder Neubauaufträge geriet die Werft jedoch in finanzielle Schieflage, woraufhin die benachbarte Sietaswerft den Betrieb zum 1. Juli 1968 mit Aktiva und Passiva übernahm. Für die nächsten Jahre bestand die Werft weiter und fertigte Lohnaufträge für Sietas. Am 24. November 1975 erlosch H. Rancke als eigenständiges Unternehmen.
Schiffe
Ranckes Zählung der Baunummern begann bei 155 und bis zur Jolita, dem letzten Neubau mit der Nummer 213, wurden nahezu ausschließlich Küstenmotorschiffe gebaut. Ausnahmen blieben die anfangs gefertigten Fischkutter sowie zwei 1964 für die Bundesmarine gebauten Frischwassertanker.
Literatur
- Detlefsen, Gert Uwe: Vom Ewer zum Containerschiff. Die Entwicklung der deutschen Küstenmotorschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1983, ISBN 3-7822-0321-6.
- Boie, Cai: Schiffbau in Deutschland 1945-52. Die verbotene Industrie. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg und Cuxhaven 1993, ISBN 3-928473-11-5.
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