Haag (Melbach)

Haag (Melbach)
Blick auf den Haag

Der Haag (auch Haak) ist ein künstlich aufgeschütteter Hügel mit einer Höhe von bis zu 12 Metern. Er ist das Wahrzeichen von Melbach und hatte ehemals eine Höhe von 15 Metern,

Er liegt mitten in einer Ebene, der nordöstlichen Wetterau, und besteht aus tonigem Löss, ist also kein vulkanischer steiniger Berg. Da man eine Rampe gefunden hat, weiß man, dass der Hügel von Vorfahren aufgeschüttet worden ist. Er hat einen Durchmesser von 80–100 m.

Im Laufe der Zeit hat der Haag Veränderungen durchgemacht. Ein Zeichen hierfür ist eine Delle (umgangssprachlich Dall). Entstanden ist diese durch weitgehend ergebnislose Grabungen des örtlichen Bürgermeisters im Jahr 1828. Am Ostrand befinden sich noch Mauerreste einer Kapelle. Nach einer Erwähnung 1825 als Ottilienberg dürfte sie der heiligen Odilia geweiht gewesen sein, war zu dieser Zeit aber bereits Ruine. 1843 wurde der Haag vom bekannten Friedberger Heimatforscher Johann Philipp Dieffenbach beschrieben. Der Haag wurde im Laufe der Zeit in verschiedenen Formen genutzt. Der mit Gras bewachsene Hügel wurde im 18. Jahrhundert bepflanzt. Die schnellwüchsigen Bäume hatten zwar ein gutes Holz, waren aber sehr dornig, was sich als sehr unglücklich herausgestellt hat.

Aufgrund süddeutscher Parallelen vermutete Werner Jorns 1960, es könne sich um einen keltischen Fürstengrabhügel handeln. Diese Vermutung ist besonders seit der Entdeckung des nahe gelegenen Fürstengrabs am Glauberg aufgegriffen worden. Im Jahr 2003 fand vor Beginn einer Baumaßnahme eine kleine Sondage am Fuß des Hügels statt, die aber nur eine relativ sterile Erdaufschüttung mit wenigen vorgeschichtlichen Scherben erbrachte..

Heute kümmert sich eine Arbeitsgemeinschaft um den Erhalt und die Pflege des Melbacher Haags.

Literatur

  • Jörg Lindenthal: Kulturelle Entdeckungen. Archäologische Denkmäler in Hessen. Jenior, Kassel 2004, ISBN 3-934377-73-4, S. 203f.
  • Fritz-Rudolf Herrmann und Otto-Herman Frey: Die Keltenfürsten vom Glauberg. Ein frühkeltischer Fürstengrabhügel am Hang des Glauberges bei Glauburg-Glauberg, Wetteraukreis. Wiesbaden 1996, ISBN 3-89822-129-6 (Archäologische Denkmäler in Hessen 128/129), S. 50–52.

Weblinks

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