Hairong

Hairong
Flagge
Hairong
Hairong
Übersicht
Typ Geschützter Kreuzer
Einheiten 3
Bauwerft

AG Vulcan Stettin,

Bestellung BauNr. 236
Kiellegung 1897
Stapellauf 15. September 1897
Auslieferung 27. Juli 1898
Dienstzeit

1898–1937

Verbleib am 25. September 1937 im Jangtse als Blockschiff versenkt
Technische Daten
Verdrängung

2680 t, maximal: 2950 t

Länge

100,0 m

Breite

12,4 m

Tiefgang

5,79 m

Besatzung

324 Mann

Antrieb

8 Zylinderkessel
2 4-Zylinder-Expansions-Dampfmaschinen
7500 PS
2 Schrauben

Geschwindigkeit

19,5 kn

Bewaffnung

• 3 × 150-mm-L/40-Kruppkanonen
• 8 × 105-mm-L/40-Kruppkanonen
• 6 × 37-mm-Hotchkiss-Maschinenkanonen
• 3 Torpedorohre 35 cm

Bunkermenge

200–580 t Kohle

Panzerung
Panzerdeck

37–76 mm

Schutzschilder

50 mm

Kommandoturm

37 mm

Schwesterschiffe

Haichou (Hai Shew), Haichen (Hai Chen)

Die Hairong (chinesisch 海容 / 海容 Hǎiróng) war ein in Stettin gebauter Geschützter Kreuzer der Chinesischen Marine. In zeitgenössischen Quellen wurde sie Hai Yung genannt.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Die Chinesen hatten drei Schiffe dieser Klasse in Deutschland nach den Verlusten des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges bestellt [1]. Sie wurden von der Stettiner Vulcanwerft gebaut, die in den 1880er-Jahren bereits zwei Turmschiffe und drei Kreuzer für China gebaut hatte.

Das Schiff war ein kleiner Geschützter Kreuzer mit Schnellfeuergeschützen, im Gegensatz zu den bisherigen chinesischen Kreuzern mit möglichst schweren, wenn auch langsam schießenden Geschützen. Zwei der 150-mm-Kanonen waren vorn nebeneinander eingebaut, die dritte befand sich am Heck. Die 105-mm-Geschütze waren an den Seiten angeordnet. Zwei der Torpedorohre waren beweglich seitlich auf Deck installiert. Die Hairong ähnelte den britischen Kreuzern der Apollo-Klasse, der italienischen Liguria-Klasse und den niederländischen Kreuzern der Gelderland-Klasse [2]. Deutschland begann mit der Gazelle-Klasse, selbst ähnliche Schiffe für seine Marine zu bauen, auf deren Grundkonzept alle deutschen Kreuzer bis zum Ersten Weltkrieg aufbauten.

Einsatzgeschichte

Die Hairong/Hai Yung lief am 15. September 1897 als erstes der Schwesterschiffe vom Stapel und wurde 1898 fertiggestellt; sie wurde am 27. Juli zusammen mit ihrem Schwesterschiff Haichou/Hai Shew in Taku ausgeliefert. Während des Boxeraufstandes kam das Schiff, wie die gesamte chinesische Marine, nicht gegen die internationalen Interventionskräfte zum Einsatz.

1906 machte die Hairong zusammen mit der Haiqi/Hai Chi[3] (海圻 Hǎiqí) eine sechsmonatige Reise durch Südostasien, um die Lebensbedingungen der Auslandschinesen zu erkunden [4]. Die beiden Kreuzer verließen Shanghai am 27. Oktober und besuchten Hongkong, Manila, Saigon, Bangkok, Singapur, Batavia, Semarang, Soerabaya, Muntok und die Inseln Bangka sowie Penang und liefen dann über Singapur zurück nach China. Die Hairong kam nach der Chinesischen Revolution von 1911 mit den überwiegenden Teilen der Marine zur chinesischen Republik. Am 27. April 1916 stieß der Kreuzer im Nebel vor Fuchow mit dem Transportschiff der chinesischen Armee, Hsin Yu, zusammen, das dann sank. Im Jahr 1918 war die Hairong an der alliierten Intervention in Wladiwostok beteiligt. Beim Ausbruch des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges im Jahr 1937 waren die Hairong und ihre Schwesterschiffe veraltet. Am 25. September 1937 wurden die drei alten Kreuzer als Blockschiffe im Jangtse versenkt.

Schwesterschiffe

  • Haichou (海籌 / 海筹 Hǎichóu, auch Hai Shew) – BauNr. 237, Stapellauf am 11. Dezember 1897, am 27. Juli 1898 ausgeliefert
  • Haichen (海琛 / 海琛 Hǎichēn, auch Hai Chen) – BauNr. 238, Stapellauf am 12. Februar 1898, am 21. September 1898 ausgeliefert

Literatur

  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway's All the World's Fighting Ships 1860–1905, Mayflower Books, New York 1979, ISBN 0-8317-0302-4
  • Richard N. J. Wright: The Chinese Steam Navy, 1862–1945, Chatham, London 2001, ISBN 1-86176-144-9

Weblinks

 Commons: Kreuzer der Hairong-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Conways, S. 397
  2. Wright, S. 111
  3. Hai Chi, 4300 t, Armstrong,Bilder des Schiffes und weitere Angaben
  4. Wright, S. 123, frz. Artikel zur Reise

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