- Hans Egede (Schiff)
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Die Hans Egede war ein eisgängiges Dampfschiff der Königlich Grönländischen Handelsgesellschaft mit Heimathafen Kopenhagen. Benannt wurde das 1905 bei Burmeister & Wain in Kopenhagen gebaute Handelsschiff nach dem grönländischen „Nationalheiligen“ Hans Egede.
Inhaltsverzeichnis
Bau und Technik
Das Schiff lief am 14. Dezember 1905 mit der Baunummer 240 vom Stapel und war im April 1906 einsatzfähig. Es war 52,3 Meter lang und 10,5 Meter breit. Angetrieben wurde es von einer Dreifach-Expansionsdampfmaschine, welche dem Schiff eine maximale Geschwindigkeit von 8,5 Knoten verlieh.
Geschichte
Neben Handelsgütern transportierte das Schiff auch Forschungsreisende. Prominenter Reisender an Bord des Dampfschiffes war 1909 der Nordpolabenteurer Frederick Cook, den das Dampfschiff nach seiner Nordpolexpedition nach Kopenhagen brachte. An Bord des Schiffs gab Cook seine angebliche Entdeckung des Nordpols bekannt.[1] Im Oktober 1938 verließ die Herdemerten-Expedition Grönland mit der Hans Egede.[2]
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Hans Egede am 6. März 1942 vermutlich von dem deutschen U-Boot U 587 unter dem Kommando von Korvettenkapitän Ulrich Borcherdt vor Neufundland angegriffen und versenkt. Kapitän N. O. Petersen und 22 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Angriff ums Leben. U 587 meldete zwar die Torpedierung eines unter dänischer Flagge fahrendes Patrouillenbootes, der Hawse Gude. Dennoch wird angenommen, dass das versenkte Schiff die Hans Egede war.[3]
Die grönländische Post bildete die Hans Egede auf einer Briefmarke ab.
Weitere Schiffe mit diesem Namen
Ein weiteres Schiff, das auf den Namen Hans Egede getauft wurde, war ein hölzerner Dreimastschoner mit Hilfsmotor, der 1922 bei J. Th. Jorgensen im dänischen Thurø gebaut wurde. Am 21. August 1955 brannte das Schiff aus und wurde in den Hafen von Dover geschleppt, wo es 1957 in den Besitz der Firma Atlas Diesel Co. überging. Diese setzte die abgetakelte Hans Egede als Kohlenschiff auf dem Medway-Fluss ein. Kurz danach sank es bei dem Versuch in die Werft Cubitt Town in London geschleppt zu werden. Das Wrack strandete schließlich vor der Halbinsel Hoo in der Grafschaft Kent.
Einzelnachweise
- ↑ Frederick Cook: My Attainment of the Pole. 2001, ISBN 978-0966561333, S. 63f.
- ↑ Kurt Herdemerten: Jukunguaq. Das Grönlandbuch der Hermann-Göring-Stiftung. Verlag Georg Westermann, Braunschweig 1939. S.62.
- ↑ Jürgen Rohwer: Axis submarine successes of World War Two: German, Italian, and Japanese. London 1999, ISBN 1-85367-340-4, S. 83.
Weblinks
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