- Cash Recycling
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Der aus dem englischen Sprachgebrauch übernommene Ausdruck Cash Recycling („Wiederverwendung von Bargeld“) bezeichnet die Ein- und Auszahlung an kombinierten Ein- und Auszahlungsgeräten, sogenannte Cash Recycler.
Einbezahlte Noten werden nach Prüfung und anschließender Freigabe abgelegt und bei der nächsten Auszahlung wieder ausgegeben. Ein Kreislauf entsteht. Der Vorteil liegt in einer hohen Verfügbarkeit. Die Geräte stehen den Kunden länger zur Verfügung. Die Befüllungsintervalle vergrößern sich, was die Betriebskosten der Kreditinstitute verringert.
Allgemein sind Geldeinzahlungsautomaten empfindlicher als reine Auszahlungsgeräte, das heißt, sie haben meist eine geringere Verfügbarkeit.
Inhaltsverzeichnis
Wirtschaftlichkeit von Cash-Recycling-Systemen
Die Anschaffungs- und Wartungskosten eines Cash-Recycling-Geldautomaten sind aufgrund der notwendigen Geldprüfungseinheit höher als bei einem reinen Geldausgabeautomaten.
Auf der Ersparnis-Seite stehen geringere Befüllungs-Zyklen, da das System idealerweise von den Kunden selbst befüllt wird. Oft entsteht ein lokaler Geldkreislauf, viele Kunden heben kleine Mengen von Geld ab und geben es in den lokalen Geschäften aus. Diese bringen dieses Geld wieder zum selben Geldautomaten. Die Bank kann sich durch dieses Cash-Recycling-System die Nacht-Tresore einsparen, da deren Bearbeitung sehr hohe Personalkosten verursacht.
Aus Kundensicht ist die Einzahlung am Cash-Recycling-System vorteilhaft, weil das Geld in Echtzeit auf das Kundenkonto verbucht werden kann. Kleine Bankfilialen können auch mit einem Kundenbetreuer betrieben werden, wenn die Bargeldaktionen über das Cash-Recycling-System durchgeführt werden.
Falschgeld
Jedoch sollte man nicht das Risiko verschweigen, das durch Cash Recycling entsteht. Zusammen mit den Münz- und Scheinprüfern wird auch das Falschgeld immer besser, die Fälscher immer raffinierter.
Zusammen mit den Nationalbanken werden Massentests mit echten und falschen Geldnoten ausgeführt, bei denen auch unterschiedliche Gebrauchsspuren und Banknoten-Druckereien berücksichtigt werden und die Systeme mit bestandenen Test öffentlich gelistet werden[1]. Hierbei ist von der EZB festgelegt, welche Noten als
- Kein Geld (Kategorie 1); z.B. irrtümlich eingezahlte Papierstücke
- Falschgeld (Kategorie 2)
- Fälschungsverdächtiges Geld (Kategorie 3)
- Echtes Geld, umlauffähig (Kategorie 4a) "fit"
- Echtes Geld, nicht umlauffähig (Kategorie 4b) "unfit"; z.B. ausgebleichte, geklebte, zerrissene Noten
kategorisiert werden[2]. Bei Geldsorten mit einem hohen Sicherheitsstandard und strengen Regularien ist die Akzeptanz von Falschgeld als echt nahezu ausgeschlossen. In vielen Ländern erfordern gesetzliche Regelungen, dass die Verbreitung von Falschgeld nachvollzogen wird bzw. der Geldeinzahlungsautomat sofort Alarm auslöst und die Polizei informiert.
Technik
Eine Variante zur Gelderkennung ist die optische Analyse, andere Systeme messen Transmission der Scheine, kombiniert mit UV- und Infrarotabstrahlung. Die so ermittelten Daten werden mit den Referenzdaten der lokalen Währung verglichen. Wenn der Kunde mit der Analyse des Automaten einverstanden ist, wird das Geld in den Tresor bzw. in die Geldkassetten transportiert.
Falls der Kunde zum Beispiel mit der kalkulierten Summe nicht einverstanden ist, wird alles eingezahlte Geld wieder ausgegeben. Dazu verfügen die meisten Automaten über einen Zwischenspeicher, der sicherstellt, dass der Kunde genau sein Geld wiederbekommt. Falschgeld und als falsch verdächtiges Geld wird je nach lokaler Gesetzgebung einbehalten.
Lagerung und Weitergabe
Neben der Prüfung auf Fälschungen wird auch die sogenannte Fitness der Geldnoten überprüft. Haben diese Risse, Löcher, sind beschriftet oder lappig, dann werden sie nicht wieder an Kunden ausgegeben. Dieses Geld wird nicht in den Recycling-Speichern abgelegt, sondern separat in reine Einzahl-Boxen ohne Auszahlfunktion transportiert. Grund hierfür ist, dass zerknittertes, verknicktes oder gerissenes Geld in Recycling-Medien oftmals zu Störungen des Notentransports und damit zum Ausfall des Systems führt. Auch das Kriterium der Fitness unterliegt lokaler Gesetzgebung.
Das eingezahlte Geld wird je nach Modell und Hersteller auf Rollen oder in Stapelkassetten gelagert. Vorteile von Recycling-Kassetten sind das Fehlen aufwändiger Foliensysteme, wie sie in Rollen verbaut sind. Diese Folientrommeln sind relativ sensibel gegenüber Transportproblemen und Staus. Die Folie ist nicht dehnbar und Knicke und Beulen darin sind fast immer irreparabel. Oft ist wegen verknickter Folie ein ganzer Rollenspeicher auszutauschen. Kassetten haben diese Folien nicht und sind generell billiger in der Herstellung. Der Nachteil von Kassetten ist die relativ „brachiale“ Ablage der Noten. Geld wird einfach vorne auf den Stapel gedrückt und wird nicht, z. B. durch eine Folie, „plattgedrückt“, was das Ausgeben leichter macht. Ein weiterer Nachteil der Kassettenspeicher ist der erhöhte Platzbedarf im Vergleich zum Rollenspeichersystem. Im Gegensatz zu Rollen müssen Kassetten für jede Notengröße durch Anpassen von Randbegrenzungen (Schienen) passend gemacht werden.
Hersteller von Geldeinzahlungsautomaten
- De La Rue Cash Systems, Deutschland
- Diebold, USA
- GUNNEBO, Schweden
- KEBA, Österreich
- NCR, USA
- Wincor Nixdorf, Deutschland
- GLORY, Japan
Quellen
- ↑ Geräteverzeichnis und Testergebnisse. ONB (26.3). Abgerufen am 18. April 2009.
- ↑ Handlungsrahmen Falschgelderkennung. ONB (1.12). Abgerufen am 18. April 2009.
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