- Harpstedter Rauhtopf
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Der Harpstedter Rauhtopf ist ein kennzeichnender Gefäßtyp der "Harpstedt-Nienburger Gruppe" aus der frühen Eisenzeit in Nordwestdeutschland. Es ist benannt nach einem Fundort im Landkreis Oldenburg. Es gibt ihn in der älteren, breit ausladenden und jüngeren schlanken Form.
Die Wandung, der aus stark gemagertem Ton aufgebauten Gefäße ist meist gerauht. Die verhältnismäßig grobe Machart hat zur Bezeichnung Rauhtopf geführt. Rauhtöpfe besitzen als einzige Verzierung einen durch Fingernageleindrücke gekerbten Streifen unter dem Rand.
Das Verbreitungsgebiet ist verhältnismäßig geschlossen. Beide Varianten nehmen den Raum zwischen Aller und Niederrhein ein, wobei Fundkonzentrationen an der Mittelweser zu beobachten sind. Der Küstenstreifen zwischen unterer Ems und Unterweser erweist sich als nahezu fundleer. Die Aller wird nach Osten kaum überschritten. In Westfalen ist die jüngere Form 2 etwas häufiger als die ältere.
Die ältere Form kann teilweise noch in die Hallstatt Stufe (Ha C) datiert werden. Viele Funde dürften aber der älteren Vorrömischen Eisenzeit angehören, und zwar dem Abschnitt, der etwa mit der süddeutschen Stufe Hallstatt (Ha D) gleichzeitig ist. Die jüngere Form folgt in jenem Abschnitt der Vorrömischen Eisenzeit, der der süddeutschen Frühlatenezeit entspricht.
Literatur
Rudolf Stampfuß: Siedlungsfunde der jüngeren Bronze- und älteren Eisenzeit im westlichen Ruhrgebiet. In: Quellenschriften zur Westdeutschen Vor- und Frühgeschichte Band 7. Bonn 1959.
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