- Hatz (Jagd)
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Die Hatz oder Hetze ist eine Form der Hetzjagd, bei der das Wild von Hatzhunden auf Sicht verfolgt und gefangen wird. Größeres Wild muss bis zum Eintreffen der Jäger am Boden gehalten (gedeckt) werden. Gegensatz zur Hatz ist die mit Fährtenhunden betriebene Parforcejagd. Die Hatz ist heute in vielen Staaten nicht mehr zulässig oder auf wenige als Schädlinge betrachtete Tiere wie Kaninchen oder Ratten beschränkt.
Zur Jagd auf Niederwild werden leichte Hatzhunde verwendet, zur Jagd auf größeres Wild, traditionell besonders Schwarzwild und Bären, werden schwere und leichte Hatzhunde gemischt verwendet. Die Verfolgung wird dann von den leichten Hunden angeführt, das Decken im Wesentlichen von den schweren besorgt. Die Art des Wildes bestimmt Zahl und Verhältnis der verwendeten Hunde. Zu den schweren Hatzhunden zählen unter anderem Doggen, zu den leichten insbesondere Windhunde.
Zum Beginn der Jagd wurden zunächst oft Finder eingesetzt, weitere spezialisierte Hunde, die das Wild auch mit der Nase suchen und im Erfolgsfall durch Bellen die Meute heranholen. Finder sind auf eine Beute spezialisiert und heißen dementsprechend Saufinder usw. Die Hatzhunde wurden bei der Hatz auf Schwarzwild und Bären teilweise mit Hundepanzern eingesetzt, besonders hohen, festen Halsbändern zum Schutz der Kehle und Panzerjacken aus Leinen, auch mit Fischbein verstärkt. Zum sogenannten Abfangen (Töten) setzte der Jäger schließlich Saufeder bzw. Bärenspieß ein. Wegen der Verletzungsgefahr für Mensch und Tier war an der fürstlichen Sau- und Bärenhatz meist auch ein Arzt beteiligt.
Mit den ursprünglich speziell zur Hatz gezüchteten Hunden wurden besonders in England auch Unterhaltungs- und Sportveranstaltungen durchgeführt, die Teile der Hatz imitieren, so Bären- und Bullenbeißen mit schweren Hatzhunden, die zur Bulldogge weitergezüchtet wurden, und Hunderennen und Coursing (engl. für Hatz) mit leichten Hatzhunden, das aus der Hasenhetze entstand. Die beiden letzten Formen sind heute noch gängig.
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