Haus Ligne

Haus Ligne

Das Haus (de) Ligne ist ein uradeliges Hochadelsgeschlecht aus Belgien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge liegen im 11. Jahrhundert als die lokalen Herren den Namen ihres Gebietes Ligne angenommen haben. Die Herren von Ligne waren Gefolgsleute der Grafen von Hennegau und waren bei diversen Kreuzzügen zugegen. Ein Gautier de Ligne und ein Flastre de Ligne kämpften 1214 in der Schlacht bei Bouvines gegen den französischen König und mussten sich anschließend aus der Gefangenschaft freikaufen.[1] Im 12. Jahrhundert wurden sie zu Baronen erhoben. Weitere Erhebungen in den Hochadelsstand waren im 16. Jahrhundert zu Grafen von Fauquemberg sowie Fürsten von Épinoy.

Nach dem Aussterben der ursprünglichen Familie von Arenberg aus dem Haus der Grafen zur Mark begründete Johann von Ligne 1547 die Nebenlinie des Hauses Ligne Arenberg-Ligne.

Im Jahre 1543 wurde Jacob de Ligne, der Gesandter von Karl V. beim Papst war, in den Reichsgrafenstand erhoben. Durch seine Ehefrau Marie kamen die Herrschaften Wassenaer, Valkenburg und Vorburg an das Haus Ligne. Lamoral I. de Ligne (1563–1624) von der Hauptlinie wurde zum Fürsten von Ligne und zum Reichsfürsten ernannt. Damit verbunden war allerdings keine Reichsstandschaft. Das Haus Ligne blieb während des achtzigjährigen Krieges katholisch und stand treu zu den Habsburgern. Claude Lamoral I. war Vizekönig von Sizilien und Gouverneur von Mailand bevor er psychisch erkrankte. Claude Lamoral II war kaiserlicher Generalfeldmarschall. Der bekannteste Angehörige der Familie war der Offizier und Diplomat Charles-Joseph.

Nach der belgischen Revolution von 1848 wurde Eugène de Ligne die Königskrone angeboten, die er jedoch ablehnte. Das Haus Ligne ist dem Salon Bleu angehörig, und hat dadurch das Recht mit der Königsfamilie in der Pronominalen Anredeform zu verkehren.

Personen

  • Johann von Ligne (1525–1568), Reichsgraf von Arenberg
  • Lamoral I. de Ligne (1563–1624), Reichsfürst und 1. Fürst von Ligne, Diplomat
  • Albert Henri (1615–1641), 2. Fürst von Ligne
  • Claude Lamoral I. (1618–1679), 3. Fürst von Ligne
  • Henri Louis Ernest (1644–1702), 4. Fürst von Ligne
  • Antoine Joseph Ghislain (1682–1750), 5. Fürst von Ligne
  • Claude Lamoral II. (1685–1766), 6. Fürst von Ligne
  • Charles-Joseph (1735–1814), 7. Fürst von Ligne , Offizier und Diplomat in österreichischen Diensten
  • Eugène (1804–1880), 8. Fürst von Ligne
  • Louis (1854–1918), 9. Fürst von Ligne
  • Ernest (1857–1937), 10. Fürst von Ligne
  • Eugène II. (1893–1960), 11. Fürst von Ligne
  • Baudouin (1918–1985), 12. Fürst von Ligne
  • Antoine (1925–2005), 13. Fürst von Ligne
  • Michel (* 1951), 14. Fürst von Ligne

Literatur

  • Eduard Vehse: Geschichte der kleinen deutschen Höfe. Teil 6, Hamburg 1857, S. 273–290.

Einzelnachweis

  1. Catalogue des actes de Philippe Auguste, hrsg. von Léopold Delisle (1856), Nr. 1583, S. 359.

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