- Heidelberger Kunstverein
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Der Heidelberger Kunstverein ist ein 1869 in Heidelberg gegründeter Kunstverein, der sich der Förderung zeitgenössischer Kunst widmet. Das Gebäude des Vereins in der Heidelberger Altstadt wurde 1990 erbaut, und grenzt an das Kurpfälzische Museum an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits Ende der 1820er Jahre entstanden in Deutschland - als bürgerliche Gründungen - die ersten Kunstvereine. Im Großherzogtum Baden wurden der Freiburger Kunstverein 1827 und in Karlsruhe der Vorläufer des heutigen Badischen Kunstvereins 1831 gegründet, der Mannheimer Kunstverein folgte 1833.
Am 17. und 18. Mai 1836 trafen sich in Heidelberg die Abgeordneten der Kunstvereine von Mainz, Darmstadt, Mannheim, Karlsruhe und Straßburg und schlossen sich als Dachverband zur Association rhénane pour l'encouragement des Beaux -Arts, dem „Rheinischen Kunstverein” zusammen, dem ein Jahr später auch Freiburg und Stuttgart beitraten. Doch mussten die Heidelberger noch über dreißig Jahre auf ihren eigenen Kunstverein warten. Ausschlaggebend war eine Eingabe des Malers Ludwig Horst, der sich 1869 an den Magistrat wandte: „Das Ansehen und der Vortheil der Stadt wird durch einen solchen Verein entschieden gehoben, deßhalb wendet man sich höflichst an den hochlöblichen Gemeinde=Rath mit der ergebensten Bitte um Beitrag zu dem Kunstverein...” [1] Am 31. Juli 1869 zeigte ein neu gegründeter Verwaltungsrat unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Bernhard Stark, Direktor des Archäologischen Instituts, dem Gemeinderat die Gründung des Heidelberger Kunstvereins an. In den ersten Jahren zählte der Verein 350 Mitglieder, die Ausstellungsräume befanden sich im Evangelischen Schulhaus in der Plöck (der heutigen Friedrich-Ebert-Schule). Stark blieb bis 1890 Vorsitzender.
Gegenwart
Direktor war von 1968 bis 1970 Jens Christian Jensen, dem 1970 Hans Gercke (* 1941) folgte. 1975 wurde aus dem ehrenamtlichen Direktorenposten eine bezahlte Stelle. Gercke war 36 Jahre lang Direktor, in seine Zeit fielen große Publikumserfolge wie die Ausstellung Baum (1985) und Blau – Farbe der Ferne (1990), mit der das neue Gebäude eingeweiht wurde. Der dreigeschossige Neubau in der Hauptstraße 97 wurde von dem Heidelberger Architekten Dieter Quast (dem Vater von Michael Quast) entworfen, von dem, neben zahlreichen Kirchen, auch die Umbauten des Friedericianum Kassel, des Technikmuseum in der Orangerie Kassel und des Sprengel Museum Hannover stammen. Von 2006 bis 2011 folgte auf Gercke als neuer Direktor Johan Holten. 2009 wurde die Institution mit dem „ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstvereine“ ausgezeichnet.[2]
Literatur
- Jens Christian Jensen: Kunst und Künstler in Baden und in der Pfalz: Heidelberger Kunstverein e. V., 1869-1969. Heidelberger Kunstverein, Heidelberg 1969. (Hrsg. zur Feier seines hundertjährigen Bestehens.)
Weblinks
- Offizielle Website des Heidelberger Kunstvereins
- Literatur von Heidelberger Kunstverein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heidelberger Kunstverein auf kunstaspekte.de
Einzelnachweise
- ↑ Kunst und Künstler in Baden und in der Pfalz - Heidelberger Kunstverein e. V., 1869-1969, Heidelberger Kunstverein, 1969, S. 12
- ↑ Übersicht der Kunstverein-Preise auf der Website des ADKV
49.4114166666678.7028888888889Koordinaten: 49° 24′ 41″ N, 8° 42′ 10″ OKategorien:- Kultur (Heidelberg)
- Kunstverein
- Verein (Heidelberg)
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