Herren von Handschuhsheim

Herren von Handschuhsheim
Wappen der Herren von Handschuhsheim

Die Herren von Handschuhsheim waren ein mittelalterliches Ministerialengeschlecht, das nach seinem Sitz in Handschuhsheim (heute Stadtteil von Heidelberg) benannt wurde.

Die Herkunft der Herren von Handschuhsheim liegt weitgehend im Dunkel der Geschichte. Die frühesten Herren von Handschuhsheim entstammten vermutlich der Familie der Ingrame, deren Geschichte 1130 mit dem Lorscher Ministerialen Rumhardus beginnt, dessen Nachkommen in die Ministerialität der Pfalzgrafen wechselten. Von ihm stammt Ingram von Handschuhsheim ab, der 1363 Burggraf in Alzey war. Die Linie der Ingrame endet mit dessen Sohn Ingram von Wieblingen, der 1393 belegt ist.

Wie die Ingrame kamen auch die Swigger aus der Lorscher Ministerialität und wechselten 1195 zu den Pfalzgrafen. Von 1219 bis 1229 wird ein Swigger miles de Hendschuchsheim erwähnt. Ein weiterer Swigger war 1293 bis 1316 Vogt in Dossenheim. Dessen vermutlicher Bruder Dieter (erwähnt 1293) ist der älteste lückenlos nachweisbare Stammvater der Ministerialenfamilie.

Die Herren von Handschuhsheim hatten ihren Stammsitz in der Handschuhsheimer Tiefburg. Sie übten dort keine Ortsherrschaft aus, denn diese lag vielmehr bei den Herren von Schauenburg in Dossenheim.

Die bedeutendsten Vertreter der Herren von Handschuhsheim waren Dieter von Handschuhsheim, 1338 bis 1345 Hofmeister König Ludwigs des Bayern, sowie sein gleichnamiger Enkel Dieter, der 1393 pfälzischer Hofmeister war, worin ihm ebenfalls ein Enkel nachfolgte. Erasmus von Handschuhsheim war 1567 Stadtschultheiß in Heidelberg.

Die Familie starb im Jahr 1600 mit dem erst 16-jährigen Hans von Handschuhsheim aus, der bei einem Duell mit Friedrich III. von Hirschhorn tödliche Verletzungen erlitten hatte.

Literatur

  • Christoph Bühler: Burgen der Kurpfalz – Bergstraße und Neckartal, Heidelberg 1990, S. 67–76

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herren von Helmstatt — Wappen der Helmstatt zu Helmstadt mit gekröntem Rabenhals als Helmzier Die Herren von Helmstatt waren ein Adelsgeschlecht, das von der Ministerialität in den niederen Adel aufgestiegen war und seit dem 13. Jahrhundert Besitz im Kraichgau und… …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Hirschhorn — Wappen der Herren von Hirschhorn aus Scheiblers Wappenbuch Die Herren von Hirschhorn waren eine ritterliche Familie mit Stammsitz Hirschhorn, die zahlreiche Güter im Tal des unteren Neckars, im Kleinen Odenwald, im Kraichgau und am Rhein besaß.… …   Deutsch Wikipedia

  • Handschuhsheim — Stadtteil von Heidelberg …   Deutsch Wikipedia

  • Heidelberg-Handschuhsheim — Handschuhsheim Stadtteil von Heidelberg …   Deutsch Wikipedia

  • Heidelberg/Handschuhsheim — Handschuhsheim Stadtteil von Heidelberg …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Handschuhsheim — p3 Tiefburg Alternativname(n): Burg Handschuhsheim Entstehung …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich, Wolf und Philipp von Gemmingen — Die drei Brüder Dietrich († 1526), Wolf († 1555) und Philipp († 1544) von Gemmingen, Mitglieder eines süddeutschen Adelsgeschlechts, spielten für die Reformation im Kraichgau eine bedeutsame Rolle. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Reformation im… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich von gemmingen — Die drei Brüder Dietrich († 1526), Wolf († 1555) und Philipp († 1544) von Gemmingen, Mitglieder eines süddeutschen Adelsgeschlechts, spielten für die Reformation im Kraichgau eine bedeutsame Rolle. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Reformation im… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolf von Gemmingen — Die drei Brüder Dietrich († 1526), Wolf († 1555) und Philipp († 1544) von Gemmingen, Mitglieder eines süddeutschen Adelsgeschlechts, spielten für die Reformation im Kraichgau eine bedeutsame Rolle. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Reformation im… …   Deutsch Wikipedia

  • Weiprecht II. von Helmstatt — Wappen der Herren von Helmstatt Grabplatte Weiprechts I …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”