Burg Handschuhsheim

Burg Handschuhsheim

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Tiefburg
Alternativname(n): Burg Handschuhsheim
Entstehungszeit: 1300 bis 1400
Burgentyp: Ortslage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Adlige
Ort: Heidelberg-Handschuhsheim
Geographische Lage 49° 25′ 41,5″ N, 8° 41′ 10″ O49.4281944444448.68611111111117Koordinaten: 49° 25′ 41,5″ N, 8° 41′ 10″ O
Tiefburg (Baden-Württemberg)
DEC
Tiefburg

Die Tiefburg, auch Burg Handschuhsheim genannt, ist eine mittelalterliche Burgruine, welche sich heute in Ortslage nordwestlich vom ehemaligen Dorfkern des Stadtteils Handschuhsheim der Stadt Heidelberg in Baden-Württemberg befindet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vermutlich ist die Burg aus einer frühmittelalterlichen Wehranlage hervorgegangen. Aus Überlieferungen des 13. und 14. Jahrhunderts geht hervor, dass sie eine Wasserburg war, umgeben von einem 12 Meter breiten Wassergraben, gespeist aus dem Mühlbach.

1624 ging die Tiefburg in den Besitz der Freiherren von Helmstatt über, die in den folgenden 300 Jahren den Besitz von Generation zu Generation weitergaben.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg erheblich beschädigt und 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg völlig zerstört. 1911 bis 1913 wurde die Tiefburg durch den Besitzer, Raban Graf von Helmstatt renoviert und das Wohngebäude wieder nutzbar gemacht. 1950 kommt die Burg in das Eigentum der Stadt Heidelberg.

Heutige Nutzung

Das restaurierte Wohngebäude beherbergt neben Veranstaltungsräumen für örtliche Vereine auch das ortsgeschichtliche Archiv des Stadtteilvereins Handschuhsheim. Im Burghof finden zahlreiche örtliche Veranstaltungen statt.

Die Burg steht auch im Mittelpunkt des historischen Romans von Walter Laufenberg „Ritter, Tod und Teufel“, der 1992 bei Langen Müller in München erschienen ist.

Der eingemauerte Ritter

Im Jahre 1770 entdeckte der damalige Besitzer der Tiefburg, Johann Ferdinand Joseph Freiherr von Helmstatt, ein eingemauertes Skelett in mittelalterlicher Rüstung in einem Hohlraum hinter einer Wand. Um diesen „eingemauerten Ritter“ ranken sich einige Sagen. Eine von ihnen besagt, dass der Eingemauerte ein Verhältnis mit einer Bewohnerin der Burg Hirschhorn gehabt haben soll und zur Strafe hierfür lebendig eingemauert wurde. Inzwischen ist die Rüstung verschollen. An ihrer Stelle schmückt heute eine Replik den Fundort.

Anlage

Noch heute betritt man die Burg über eine Brücke, die einen zwölf Meter breiten zugeschütteten Graben überspannt. Von der Kernburg sind heute nur noch die Grundmauern, die Gewölbe des Wohnturms und die Wehrmauern erhalten. Um 1700 entstand ein neues Herrenhaus mit Ställen und Scheunen. Erst in den Jahren 1911 bis 1913 ließ der damalige Besitzer, Graf Raban von Helmstatt, das Wohnhaus “Ritterhaus” im Innenhof wieder auf- und ausbauen.


Siehe auch

Literatur

  • Christoph Bühler: Burgen der Kurpfalz. Bergstraße und Neckartal. Heidelberger Verlagsanstalt. Heidelberg 1990. ISBN 3-89426-012-2
  • Jochen Goetze, Werner Richner: Burgen im Neckartal. Neuer Umschau Buchverlag. Heidelberg 1989. ISBN 3-925835-52-0
  • Han Heiberger: Die Tiefburg in Heidelberg-Handschuhsheim, Heidelberger Verlagsanstalt und Druckerei GmbH 1981, ISBN 3-920431-07-3
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Flechsig. Würzburg 1994. ISBN 3-8035-1372-3
  • Wolfgang W. Kress: Burgen und Schlösser am Neckar. Von Esslingen bis Mannheim. DRW-Verlag. Stuttgart 1991. ISBN 3-87181-259-5
  • Jochen Pressler: Burgen und Schlösser im Rhein-Neckar-Dreieck. Alles Wissenswerte über die 128 Burg- und Schloßanlagen in Nordbaden, Südhessen und der Vorderen Pfalz. 4. Auflage. Schimper. Schwetzingen 2000. ISBN 3-87742-151-2

Weblinks


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