- Herrschaft Borculo
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Die Herrschaft Borculo war eine Hohe Herrlichkeit im Nordosten der Grafschaft Zutphen und bis 1615 ein Lehen des Fürstbistums Münster.
Lage
Die Gegend der Herrschaft lag im Achterhoek und umfasste ungefähr die heutigen Umgebung der Gemeinde Berkelland ohne Ruurlo und bis 1616 auch das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Lichtenvoorde.
Die wichtigsten Orte der Herrschaft waren die Städte Borculo und Eibergen und die Dörfer Neede, Geesteren und Lichtenvoorde.
Geschichte
Die Herren von Borculo wurden erstmalig im 11. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Heinrich von Borculo verkaufte im Jahr 1236 Groenlo an Graf Otto II. von Geldern, welches so eine Enklave auf münsterschem Gebiet wurde.
Als Joost von Bronckhorst im Jahr 1553 ohne direkten Erben starb, zog das Fürstbistum Münster die Herrschaften Borculo und Lichtenvoorde als verfallene Lehen ein. Joosts Witwe Maria von Hoya aber behielt den Nießbrauch unter der Voraussetzung, dass dies keine Rechte des Bischofs verletzen würde.
Die Cousine des verstorbenen Joost von Bronckhorst-Borculo, Irmgard von Wisch, Witwe von Georg von Limburg-Styrum, erhob Anspruch auf das Erbe und schloss in dieser Hinsicht einen Vertrag mit Maria von Hoya und das Gericht von Borculo erkannte diesen als rechtmäßig. Doch beim Lehnsgericht von Münster und dem Reichskammergericht zu Speyer blieb sie dagegen erfolglos. Als Maria von Hoya 1579 starb, nahm das Fürstbistum Besitz von den Herrschaften und stellten sie unter direkte Verwaltung.
Erst Irmgards Enkel, Jobst von Limburg-Styrum, brachte die Sache im Jahr 1612 an den geldrischen Hof zu Arnhem, der am 20. Dezember 1615 sein Urteil zu Gunsten des Klägers fällte. Das Urteil wurde mit generalstaatischen Truppen aus Zutphen durchgesetzt, die am 27. Dezember das Dorf mit Kasteel Lichtenvoorde, und am 3. und 4. März 1616 die Stadt mit Kasteel Borculo nach kurzer Belagerung einnahmen.
Zweimal versuchte Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen erfolglos, Borculo und Lichtenvoorde wieder unter seinen Einfluss zu bringen. Danach gehörten sie definitiv zur Provinz Gelderland anstatt zu Münster.
Weblinks
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