Historisches Museum Warschau

Historisches Museum Warschau
Das Historische Museum Warschaus an der Nordseite des Alten Markts

Das Historische Museum Warschau (polnisch: „Muzeum Historyczne m.st. Warszawy“) ist ein 1936 gegründetes Museum in der Warschauer Altstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Museums

Ursprünglich als Museum das alten Warschaus (Polnisch: „Muzeum Dawnej Warszawy“) bezeichnet, wurde es als eine Zweigstelle des Warschauer Nationalmuseums gegründet. Es bezog damals Räumlichkeiten in drei Häusern an Warschaus Altem Markt: dem Baryczka-Haus, dem Kleinpoldt-Haus und dem Moor-Haus (Hausnummern 32, 34 und 36), die in den Jahren 1937 und 1938 zu diesem Zweck von der Warschauer Stadtverwaltung erworben worden waren.

Erste Exponate der Sammlung des Museums wurden bereits während der Regierung Königs Stanislaus II. August Poniatowski zu Beginn des 18. Jahrhunderts zusammengetragen. Im 19. Jahrhundert führten die Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften (polnisch: „Towarzystwo Przyjaciół Nauk“), die Universität Warschau, die Stadtverwaltung, die Gesellschaft der schönen Künste „Zachęta“ (polnisch: „Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych“), das Staatliche Museum der schönen Künste (polnisch: „Państwowe Muzeum Sztuk Pięknych“) sowie das Antiquitätenmuseum (polnisch: „Muzeum Starożytności“) die Sammlung fort.

Seit dem Jahr 1906 wurden Exponate zur Geschichte Warschaus von der Gesellschaft der Freunde der Geschichte (polnisch: „Towarzystwo Miłośników Historii“) und der Gesellschaft zum Schutz historischer Artefakte (polnisch: „Towarzystwo Opieki nad Zabytkami Przeszłości“), die bereits im Jahr 1914 das Museum der polnischen Antiquitäten (polnisch: “Muzeum Starożytności Polskich”) im Baryczka-Haus eingerichtet hatte, gesammelt. 1916 wurde diese Sammlung vom Nationalmuseum übernommen, um schließlich dem dazu im Jahr 1936 gegründeten Museum das alten Warschaus zugeteilt zu werden.

Während des Zweiten Weltkriegs, besonders bei den Kämpfen im Rahmen des Warschauer Aufstandes, wurde die Sammlung weitgehend zerstört oder verloren. 1948 wurde die Neueinrichtung des Museums unter dem heutigen Namen beschlossen. Insgesamt elf ehemalige Bürgerhäuser in der wiederaufgebauten Warschauer Altstadt wurden dem Museum zugeteilt, davon acht am Alten Markt und weitere drei in der Nowomiejska-Straße. Die Rekonstruktion der Gebäude und ihre Verbindung miteinander wurde nach Plänen von Stanisław Żaryn durchgeführt. Im Jahr 1955 konnte das Museum wieder die Dauerausstellung eröffnen, die die Geschichte Warschaus von den Anfängen bis in die Moderne nachzeichnet. Im Januar 1965 wurde die Ausstellung umgestaltet und wird seitdem unter dem Slogan “Die Sieben Jahrhunderte Warschaus” dargestellt. Die Bestände des Museums umfassen heute rund 250.000 Exponate.

Aussenstellen

Neben der Kernsammlung in den Häusern in der Warschauer Altstadt verfügt das Museum über verschiedene Außenstellen. Dazu gehören das Museum in Wola, das Druckerei-Museum[1] (polnisch: „Muzeum Drukarstwa Warszawskiego“) sowie das Antonina Leśniewska Museum der Pharmazie[2][3] (polnisch: „Muzeum Farmacji im. Antoniny Leśniewskiej“) in Warschau, das Museum des bewaffneten Kampfes und der Märtyrer[4] in Palmiry und das Forschungs- und Dokumentationszentrum Korczakianum.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Webseite des Museums (in Englisch)
  2. Antonina Leśniewska (1866-1937) war ein polnische Pharmazeutin und Apothekerin
  3. Webseite des Museums (in Englisch)
  4. Webseite des Museums (in Englisch)

Weblinks

52.25022721.011683

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jüdisches Historisches Institut (Warschau) — Sitz des Instituts Das Jüdische Historische Institut (poln: Żydowski Instytut Historyczny) in Warschau beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen zu jüdischer Geschichte in Polen, darunter das Ringelblum Archiv (Oneg Shabbat) und ist eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Museen in Warschau — Jan Kiliński Ledermuseum An …   Deutsch Wikipedia

  • Warschau — Warschau …   Deutsch Wikipedia

  • Ghetto (Warschau) — Das Warschauer Ghetto, von den deutschen Behörden „Jüdischer Wohnbezirk in Warschau“ genannt, wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten für polnische und europäische Juden errichtet und war das bei weitem größte Sammellager dieser… …   Deutsch Wikipedia

  • Jagd- und Reitereimuseum in Warschau — Die Ausstellungsräume zum Thema Jagd im Kasernengebäude …   Deutsch Wikipedia

  • Hotel Saski (Warschau) — Das ehemalige Hotel während des Umbaus zum Bürogebäude im Frühjahr 2011 D …   Deutsch Wikipedia

  • Pferderennbahn Pole Mokotowskie — Pferderennen auf dem Warschauer „Pole Mokotowskie“ im 19. Jahrhundert[1] …   Deutsch Wikipedia

  • January Suchodolski — (* 19. September 1797 in Grodno, Russisches Kaiserreich, heute Weißrussland; † 20. März 1875 in Siedlce, Russisches Kaiserreich, heute Polen) war ein polnischer Kriegsmaler …   Deutsch Wikipedia

  • Pferderennbahn Służewiec — Die Rückseite der einzigen derzeit genutzten Tribüne (I) mit Wettschaltern und Verwaltungseinrichtungen …   Deutsch Wikipedia

  • Auschwitz-Birkenau — Einfahrtsgebäude des KZ Birkenau, Ansicht von innen, 1945 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”