Hochschuldidaktik der Universität Zürich

Hochschuldidaktik der Universität Zürich

Die Hochschuldidaktik der Universität Zürich – vormals Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik, AfH – verfolgt als Dienstleistungsabteilung der Universität Zürich das Ziel, Dozierende sowie Modul- und Studienprogrammverantwortliche in ihrer Tätigkeit umfassend zu unterstützen und so indirekt erfolgreiches und nachhaltiges studentisches Lernen an der Universität zu fördern. Sie stellt dafür ein umfassendes Angebotsfeld bereit, welches von Kursen über Weiterbildungsprogramme über Evaluationsangebote bis hin zu hochschuldidaktischen Referaten und Tagungen reicht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Hochschuldidaktik der Universität Zürich wurde 1988 unter dem Namen "Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik (AfH)" als eine eigenständige Abteilung des damaligen Prorektorats Lehre der Universität Zürich gegründet. Sie ging aus den Reformbewegungen der frühen 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hervor. Bereits in den 70er Jahren gab es hochschuldidaktische Kursangebote: Zu den ersten hochschuldidaktischen Kursen an der Universität Zürich zählten Microteaching, Lernzielformulierung und Arbeiten mit Studentengruppen, die bereits 1977 angeboten wurden. Dieses Kursangebot wurde mit der Gründung eines Zentrums weiter ausgebaut. Im Jahr 2000 erfolgte dann ein grosser Ausbau der Hochschuldidaktik, stellenweise zu einer Abteilung mit bis zu zwölf Teilzeitmitarbeitenden.

Während zu Beginn vor allem eine Unterstützung von Dozierenden im Fokus stand, erweitert sich die Zielgruppe der Hochschuldidaktik in den letzten Jahren um neue Anspruchsgruppen, seien es Dozierende der wissenschaftlichen Weiterbildung oder Modul- und Studienprogrammverantwortliche. Die erste Leiterin der Hochschuldidaktik (damals AfH) war Dr. Luzia Vieli, welche der Arbeitsstelle 1989-2004 vorstand. Ihr folgte 2005 Dr. Peter Tremp, der das Team der Hochschuldidaktik der Universität Zürich bis heute leitet.

Verständnis von Hochschuldidaktik

Hochschuldidaktik beschäftigt sich, verallgemeinernd ausgedrückt, mit der Universität als Bildungseinrichtung. Sie richtet ihre Aufmerksamkeit auf die Gestaltung der Studienprogramme, auf Lehr- und Lernprozesse in Modulen und Lehrveranstaltungen, aber auch auf die Planung und Durchführung von Leistungsnachweisen. Dabei ist universitäre Hochschuldidaktik mehr als ein blosses Anbieten von Kursen. Universitäres Lernen muss als Gesamtkonzept betrachtet werden und sollte nicht nur auf die Vermittlungkomponenten beschränkt werden. Erst so ist der sog. "shift from teaching to learning", wie es im Rahmen kompetenzorientierter Studiengänge gefordert ist, möglich. Hierzu zählt dann auch die Betrachtung von Umwelt, Rahmenbedingungen, Lehrbedingungen u.ä. an Hochschulen. Lehren allein kann nicht Lernen bewirken. Eben so wenig kann Hochschuldidaktik an sich gute Lehre bewirken. Sie kann allerdings Referenzüberlegungen aufzeigen und zur Reflexion der bisherigen Tätigkeit anregen. Somit benötigt Hochschuldidaktik sowohl orientierendes Kontext- und Begründungswissen als auch ein erprobtes Handlungsrepertoire.

Universitäre Hochschuldidaktik wendet sich an ein Publikum, das an Universitäten lehrt und damit einen gewissen Grad an fachlicher Ausbildung erreicht hat. Didaktisch gesehen sind diese Personen meist Novizen, zeichnen sich aber durch eine hohe Fähigkeit an wissenschaftlicher Problemlösung, eigenverantwortlicher Erkenntnisgenerierung und Selbstlernkompetenzen aus. Aus diesem Grund fokussiert die Hochschuldidaktik der Universität Zürich ein breites Angebotsspektrum: Es werden unterschiedliche Formate und Zielgruppenausrichtungen von Kursen für Assistierende (auch für verschiedene Fachrichtungen spezifiziert) bis Professorinnen und Professoren angeboten. Jedes Kursformat hat unterschiedliche Ziele und Aufgaben.

Gebäude der Hochschuldidaktik im Hirschengraben in Zürich

Hochschuldidaktische Angebote

Im Rahmen der hochschuldidaktischen Qualifizierung können unterschiedliche Formen und Formate gewählt werden, wie zum Beispiel Beratungen, Selbstlernmaterialien, Tagungen, informelle Lernanlässe usw. Als wichtiges Instrument in Form eines Selbstlernangebotes hat sich die Homepage der Hochschuldidaktik der Universität Zürich erwiesen, über die immer mehr inhaltliche Informationsangebote für Dozierende sowie Modul- und Studienprogrammverantwortliche angeboten werden. Zahlreiche Dokumente, Links und andere weiterführende Informationen sind zum Beispiel über den Index "Hochschuldidaktik von A-Z" abrufbar. Neben traditionellen hochschuldidaktischen Weiterbildungsangeboten bietet die Hochschuldidaktik der Universität Zürich mit ihren Modellen und Konzepten auch eine Vorstrukturierung für das Gespräch über universitäre Lehre und Lehrverständnisse. Sie versteht alle Angebote, seien es Kurse, Beratungen oder Selbstlernmaterialien, als Einladung, die universitäre Lehre gemeinsam zu erkunden und zu erörtern, und so die Universität Zürich als Bildungseinrichtung weiter zu entwickeln. Ihre Angebote stellt sie darüber hinaus regelmässig auf Tagungen dem wissenschaftlichen Review.

Das Programmangebot der Hochschuldidaktik der Universität Zürich fängt bei neu mit der universitären Lehre betrauten Personen mit dem Programm Début zur Einstieg in die Lehre an und kann dann über die Programme Novice und didactica bis zu einem hochschuldidaktischen Zertifikatsprogramm mit Namen Teachings Skills fortgeführt werden.

Das Verständnis von Hochschuldidaktik der Universität Zürich lässt sich mit einer Metapher visualisieren, die gleichzeitig auch als Auftritt der Hochschuldidaktik fungiert (vgl. Website). Ausgehend von Wanderrouten auf die Eigernordwand wird Hochschuldidaktik auch mit dem Besteigen eines Berges verglichen. Dabei zählt nicht nur das Erreichen des Gipfels, sondern auch die Wahl der Routen. Diese unterscheiden sich bezüglich Kletterdauer, Zustieg und Zielort, damit auch im Schwierigkeitsgrad und in den Anforderungen. Es gibt Routen, die häufiger begangen werden, und einige, die seltener beschritten werden. Zeitgleich gibt es immer wieder Pionierrouten. Mit den Kletterrouten hat die Hochschuldidaktik ein (Sprach-)Bild gewählt, das sich an verschiedene metaphorische Modelle von Lernen und Bildung anschliesst: Lernen als Fortbewegung auf einem Weg, Bildung als Reise usw. 
Allerdings verdeutlichen die Kletterrouten auch, dass Wege zum Ziel unterschiedlich sind und individuell gewählt werden. Auch im Rahmen der eigenen Lehre sind diese Wahlmöglichkeiten und unterschiedlichen Zugänge vorhanden.

Weblinks


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