Hof (Chur)

Hof (Chur)
v.l.n.r.: Kathedrale, Bischöfliches Schloss und Martinskirche

Der Hof in Chur bezeichnet das Quartier oberhalb der Altstadt und der reformierten Martinskirche, das geprägt ist von der römisch-katholischen Kathedrale und dem Bischöflichen Schloss, der Residenz des Churer Bischofs.

Der Hof war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt. 451 wurde er Bischofssitz mit einfacher Basilika. Im 8. Jahrhundert wurde die zweite Kathedrale errichtet, von der heute noch Marmorskulpturen erhalten sind. Die heutige Kathedrale wurde 1272 fertiggestellt.

Während im 16. Jahrhundert die Stadt Chur sich der Reformation anschloss, blieb der Hof eine katholische Enklave. Rechtlich begünstigt wurde dieser Umstand dadurch, dass der Hof bereits seit 1514 ein Reichslehen und damit ein von der Bürgerschaft unabhängiges Territorium war. Exklave des Hofs war der Marsöl. Die vollständige politische Eingemeindung in die Stadt Chur erfolgte erst 1852.

Am 13. Mai 1811 entwickelte sich durch Funkenwurf aus einem nicht bemerkten Mottbrand auf dem Schindeldach der Domdekanei ein verheerender Grossbrand, dem das Dekanat, das Kloster St. Luzi mit Kirche und Priesterseminar und Dach und Turm der Kathedrale zum Opfer fielen.[1]

Literatur

  • Hans Domenig: Der Hof, eine kleine Vatikanstadt. In: Terra Grischuna 5/2009, S. 42–45
  • Albert Fischer: …dass unsere Dankbarkeit nicht nur in unseren Herzen unauslöschbar sey wird… Zum 200. Jahrestag des Churer Hofbrandes am 13. Mai 1811; in Bündner Monatsblatt, 4/2011, S. 227 – 256

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bistumsarchiv
46.8478769.534706

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