Hohmannsche Villa

Hohmannsche Villa
Hohmannsche Villa, Eingangsbereich
Gartenseite

Die Hohmannsche Villa ist eine denkmalgeschützte Villa im Magdeburger Stadtteil Westerhüsen.

Geschichte

Die im späten Jugendstil und auch im Stil der Reformarchitektur gestaltete Villa an der Adresse Alt Westerhüsen 132 wurde im Jahr 1911 als Wohnhaus des Fabrikanten Robert Hohmann errichtet. Die Bauerlaubnis war am 6. Juni 1911 erteilt worden. Bezogen wurde die Villa am 5. März 1912. Der am 11. März 1878 als Sohn des Magdeburger Mörtelfabrikanten August Hohmann geborene Robert Hohmann war Mitinhaber einer 1902 in Magdeburg-Wilhelmstadt gegründeten und 1904 nach Westerhüsen verlegten Drageefabrik. Die Fabrik beschäftigte zeitweise 120 Menschen und verarbeitete 18.000 Zentner Zucker. Hohmann verkaufte seine Fabrik am 1. Juli 1929 an die Firma Wittmeyer & Wesche und zog schließlich im Herbst 1930 wieder nach Magdeburg. Die Villa wurde 1930 an die Düsseldorfer Firma Henkel veräußert, die sie als Wohnung des Direktors der in Westerhüsen betriebenen Strohpappenfabrik Richard Linke nutzte. Die Produktion der Drageefabrik wurde am 1. Juli 1934 eingestellt.

Architektur

Das zweigeschossige mit Rauputz versehene Haus entstand nach einem Entwurf des Architekten Gustav Richter. Die Gestaltung erinnert an Bauten Albinmüllers und Werke der Darmstädter Richtung. Markant ist das steile, etwas geschweifte Walmdach. Die Fassade an der Seite zur Straße wird durch einen Runderker und einen an der südwestlichen Ecke befindlichen Eckerker geprägt. Darüber hinaus ist die Fassade mit Pilastern und Rundbogenblenden gegliedert. Als weiteres verzierendes Element tritt Putzdekor in Erscheinung. Auf der Eingangsseite befindet sich eine Dachgaube, die in der Art eines Thermenfensters gestaltet ist.

Literatur

  • Folkhard Cremer, Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg, Deutscher Kunstverlag München Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 627
  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 57
  • Zwischen Fabrikschornstein und Taubenturm in Magdeburg-Westerhüsen, Beilage zum Magdeburger Kirchenblatt, 7. Jahrgang, Nr. 3, März 1930, Seite 8
52.06097711.679389

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