- Kristinn Hrafnsson
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Kristinn Hrafnsson (* 25. Juni 1962[1]) ist ein isländischer Enthüllungsjournalist und Sprecher von WikiLeaks.[2] Er gilt als „zweiter Mann“ hinter Julian Assange[3] und ist zusammen mit Daniel Domscheit-Berg, der seit 2010 nicht mehr für Wikileaks tätig ist, und Herbert Snorrason eine der wenigen Personen der Plattform, die nicht anonym geblieben sind.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kristinn war beim isländischen Ríkisútvarpið (RÚV, dt. Staatlicher Rundfunk) beschäftigt, ehe er sich nach dem Zusammenbruch der Kaupthing Bank 2008 der Icelandic Modern Media Initiative (IMMI) zuwandte, die zur Verabschiedung des „fortschrittlichsten Mediengesetzes der Welt mit umfassendem Quellenschutz“ führte.[4] Er war an den Vorarbeiten zur Veröffentlichung des Videos Collateral Murder beteiligt und reiste danach mit Ingi Ragnar Ingason nach Bagdad, um die Überlebenden der Luftangriffe von 2007 zu interviewen. RÚV finanzierte diese Reise mit, entließ ihn jedoch später, offenbar nach einem Streit mit seinem Vorgesetzten.[5][6] Seit 2010 gehört er zu den Leitern von Sunshine Press Productions, einem von WikiLeaks in Island gegründeten Unternehmen.[7]
Auszeichnungen
Kristinn Hrafnsson wurde für seine Arbeit an Collateral Murder von der isländischen Journalistenvereinigung als Journalist des Jahres 2010 ausgezeichnet. Er kommentierte dies damit, es sei die dritte Auszeichnung, die er für seine Arbeit erhielte, aber er sei ebenso oft entlassen worden.[8]
Weblinks
- Kristinn Hrafnsson in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Interview mit Kristinn Hrafnsson durch World Socialist Web Site Ende Oktober 2010 (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Interview in: taz.de, 10. Dezember 2010. Abgerufen am 12. Dezember 2010.
- ↑ Stern.de am 8. Dezember 2010: "Wir lassen uns nicht mundtot machen". Abgerufen am 2. Januar 2011.
- ↑ Hamburger Abendblatt am 9. Dezember 2010: Mastercard lahmgelegt: Die "Operation Payback". Abgerufen am 2. Januar 2011.
- ↑ Bild.de am 9. Dezember 2010: Steuert dieser Isländer den Cyberkrieg? Abgerufen am 2. Januar 2011.
- ↑ gulfnews.com am 1. Oktober 2010: Exposing an outrageous act. Abgerufen am 2. Januar 2011.
- ↑ 20 Minuten online am 9. Dezember 2010: Das neue Gesicht von WikiLeaks. Abgerufen am 2. Januar 2011.
- ↑ Golem.de vom 13. November 2010: Wikileaks gründet Unternehmen in Island. Abgerufen am 21. Dezember 2010.
- ↑ AFP-Meldung bei Univision.com am 1. März 2011. Abgerufen am 2. März 2011 (englisch).
Anmerkung zu isländischen Personennamen: Isländer werden mit dem Vornamen oder mit Vor- und Nachname, jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet. Weiterführende Informationen finden sich unter Isländischer Personenname.
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