- Hüpfender Kitt
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Hüpfender Kitt ist eine Knetmasse auf Silikonbasis, die je nach Krafteinwirkung unterschiedliche Konsistenzen aufweist.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Knetmasse wird in den USA von verschiedenen Herstellern unter Handelsnamen wie Thinking Putty, Silly Putty, Bouncing Putty, Tricky Putty oder Potty Putty vertrieben. In Deutschland wird das Produkt Thinking Putty des Herstellers Crazy Aaron Enterprises Inc. seit 2008 durch die Knete.de GbR unter der Bezeichnung Intelligente Knete angeboten.
Kommerziell vertriebener hüpfender Kitt wird in verschiedenen Sorten angeboten, darunter auch Knetmasse, die bei Wärme ihre Farbe ändert, als phosphoreszierende Knete oder Knete in Metallic-Farben.
Physikalische Besonderheiten
Als sogenanntes Nichtnewtonsches Fluid verändert die Knetmasse ihre Viskosität, wenn sich die auf sie einwirkenden Scherkräfte verändern. Wirkt keine Kraft auf die Knetmasse ein, zerfließt sie langsam. Formt man jedoch eine Kugel und wirft sie gegen die Wand, springt sie wie ein Gummiball zurück. Wenn die Kraft groß genug ist, beispielsweise durch einen Hammerschlag, wird sie so spröde, dass sie zersplittert.
Ein großer Vorteil im Vergleich zu Knetmasse auf Stärkebasis ist, dass der hüpfende Kitt aufgrund seiner Zusammensetzung nicht spröde wird oder austrocknet.
Geschichte
Heute ist hüpfender Kitt als Spielzeug bekannt, entwickelt wurde er jedoch durch Zufall und nicht zu diesem Zweck.
Während des Zweiten Weltkriegs besetzte Japan viele Gebiete im Südpazifik, in denen Kautschukbäume sehr verbreitet waren. Infolge dessen litt Amerika unter einer Knappheit an Naturkautschuk, den sie vor allem für Reifen und Dichtungen dringend benötigten. Die US-amerikanische Industrie begann daher, nach einem Naturkautschuk-Ersatz zu suchen.
Im Jahr 1943 konzentrierte Earl Warrick, der zuvor mit Verbindungen aus Silizium und Kohlenstoff experimentierte, seine Forschungen darauf, einen synthetischen Ersatz für Gummi zu entwickeln, um den Alliierten einen Vorteil im Krieg zu verschaffen.
Zwar konnte er bis zum Ende des Krieges keinen geeigneten Ersatz finden, eines seiner Forschungsergebnisse war jedoch eine hüpfende Knete auf Silikonbasis.[1]
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs produziert Crayola unter dem Namen Silly Putty die Knetmasse als Spielzeug. Seit 2001 vertreibt Crazy Aaron Enterprises sie als Thinking Putty auf dem US-Markt.[2]
Einsatzgebiete
Obwohl hüpfender Kitt in erster Linie ein Spielzeug ist, finden sich einige weitere Einsatzmöglichkeiten. So wird die Knete beispielsweise von Modellbauern als Schablone für Airbrush-Lackierungen eingesetzt. Auch als Therapieknete, vor allem in der Ergotherapie findet sie Verwendung.[3]
Einzelnachweise
- ↑ History of Thinking Putty. Abgerufen am 6. Oktober 2011.
- ↑ About Thinking Putty. Abgerufen am 6. Oktober 2011.
- ↑ Intelligente Knete als Therapieknete. Abgerufen am 6. Oktober 2011.
Weblinks
- Hüpfender Kitt, Hochschule München, Labor für Physik und Didaktik
- Video zur Intelligenten Knete
- Video: Intelligente Knete im Experiment beim Deutschen Kautschukabend 2010
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