- Yi Guan Dao
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Yi Guan Dao (一貫道) ist eine Religion, die aus China stammt, sich aber in Taiwan entwickelte. Die Gedanken und Lehren scheinen zwar verschiedenen Wurzeln zu haben, führen jedoch zu demselben Sinn, wie etwa Tugend der Menschen. In erster Linie streben Yi Guan Daos Mitglieder nach Frieden in der Welt und glauben, wenn man dasselbe wie Gott denkt und immer anderen hilft, ist ein lebender Gott auf der Welt. Unter dem Begriff "Verbund der Menschen und des Himmels" wird außerdem verstanden, dass man Wohl durch gute Gedanken erhalten und so eine Verbindung mit Gott unmittelbar begründen kann. Yi Guan Daos Zweige befinden sich nicht nur in Taiwan, sondern auch in verschiedenen Länder wie z.B U.S.A., Japan, Korea, Österreich, Frankreich, Australien, Thailand usw. In der Volksrepublik China ist Yi Guan Dao aber grundsätzlich verboten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Huang Dehui 黄德辉 (1624) begründete die Lehre des „Xiantian Dadao" (先天大道‚ Großer Weg des Ursprünglichen Himmels). Deshalb wurde dieser Glauben auch „Xiantian Dao" (先天道 Weg des ursprünglichen Himmels) genannt. 1877 nahm Wang Jueyi 王觉一 das Mandat des 15. Patriarchs ein, er betonte, dass die drei religiösen Lehren Chinas, nämlich Daoismus, Buddhismus sowie Konfuzianismus zum gleichem Ziel führen. 1886 benannte der 16. Patriarch Liu Qingxu 刘清虚 den Glauben in „Yi Guan Dao" 一贯道 um.
Lehre
Die Prinzipien des Yi Guan Dao werden in folgendem Text zusammengefasst, der als „die Grundsätze des Tao“ 道的宗旨 bezeichnet wird:
Den Himmel und die Erde ehren und die Gottheit respektieren; (敬天地,礼神明) Das Heimatland/Schutzland lieben und die Loyalität üben; (爱国忠事) Die Moral pflegen und die Sitte schätzen; (敦品崇礼) Die Eltern ehren und die Lehrenden respektieren; (孝父母,重师尊) Verlässlich sein den Freunden gegenüber und friedlich mit Nachbarn leben; (信朋友,和乡邻) Schlechte Gewohnheiten und Charakterzüge korrigieren und sich dem Guten zuwenden; (改恶向善) Die fünf menschlichen Beziehungen und die acht Tugenden erklären und die verborgene Botschaft der Weisen aus den fünf Religionen erläutern; (讲明五伦八德,阐发五教圣人之奧旨) Die Ritualen gemäß den gesellschaftlichen Ordnungsprinzipien praktizieren und die kardinalen Tugenden befolgen; (恪遵四维纲常之古礼) Den Geist reinigen und sich von unreinen Gedanken befreien; (洗心涤虑) Nutze das Unwahre (physischer Körper) um das Wahre (Geist/Seele) zu kultivieren; (借假修真) Zur eigenen Natur zurückkehren und die natürliche Weisheit und Fähigkeit zur Vollendung bringen; (恢复本性之自然,启发良知良能之至善) Hat man sich selbst etabliert, dann hilft man anderen sich aufzurichten; Hat man sich selbst verwirklicht, dann hilft man anderen es auch zu erreichen. (己立立人,己达达人) Reinheit und Frieden auf der Welt schaffen, die Herzen der Menschen auftauen und die Welt der großen Harmonie anstreben. (挽世界为清平,化人心为良善,冀世界為大同)
Die angestrebte ideale Welt wird mit dem Text aus dem konfuzianischen Klassiker „das Buch der Riten“ (Liji, 礼记 wie folgt beschrieben:
Ist das große Tao in Gange, so wird Uneigennützigkeit überall unter dem Himmel herrschen. 大道之行也,天下为公。 Man wählt die Tüchtigsten und Fähigsten, die die Wahrheit sprechen und die Eintracht pflegen. 选贤与能,讲信修睦。 Darum lieben die Menschen nicht nur ihre eigenen Eltern und versorgen nicht nur ihre eigenen Kinder. 故人不独亲其亲,不独子其子. Die Alten können in Ruhe ihrem Ende entgegensehen; die Kräftigen haben ihre Arbeit und die Kinder ihre Erziehung; 使老有所终,壮有所用,幼有所长, die Witwer und Witwen, die Waisen und Kinderlosen und die Kranken haben alle ihre Pflege; 鳏寡孤独废疾各皆有所养。 Die Männer haben ihre Stellung und die Frauen ihr Heim. 男有分,女有归. Die Güter wird man nicht ungenützt verloren gehen lassen, aber man sucht sie nicht für sich selbst aufzustapeln. 货恶其弃於地也,不必藏於己. Die eigene Kraft wird man nicht unbetätigt lassen, aber man arbeitet nicht um des eigenen Vorteils willen. 力恶其不出於身也,不必为己. Mit allen Listen und Ränken ist es zu Ende, denn man braucht sie nicht mehr. 是故谋闭而不兴. Diebe und Räuber, Mörder und Unruhestifter gibt es nicht. 盗窃乱贼而不作. Darum schließt man nicht die Tore, auch wenn niemand daheim ist. 故外户而不闭. Dies ist die Welt der großen Harmonie. 是谓大同
Literatur
- Robin Munro: Syncretic Sects and Secret Societies. Revival in the 1980s. In: Chinese Sociology and Anthropology. 21, Nr. 4, Summer 1989, ISSN 0009-4625, S. 49–84.
- Song Guangyu 宋光宇: Tiandao Gouchen (天道钩沉 Erforschungen des Himmelswegs - Berichte über die Recherchen zu Yiguan Dao), 2. Auflage. Taipei 1983.
- Hubert Seiwert: Unterdrückung der Volksreligiosität in China. In: Neue Zürcher Zeitung v. 6. Juli 2001.
- Thomas Weyrauch: Gepeinigter Drache. Chinas Menschenrechte im Spätstadium der KP-Herrschaft. 2. aktualisierte Auflage. Longtai, Heuchelheim 2006, ISBN 3-938946-00-8.
- Thomas Weyrauch: Yiguan Dao. Chinas Volksreligion im Untergrund. Longtai, Heuchelheim 2006, ISBN 3-938946-02-4.
Weblinks
Siehe auch
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