Ines Keil-Folville

Ines Keil-Folville

Ines Keil-Folville (geboren als Katharina Burkhart; * 15. August 1885 in Frankfurt am Main; † 25. August 1980 in Frankfurt am Main) gehörte zu den ersten Frauen, die Autorennen bestritten. Sie erzielte Erfolge auf Steiger, Horch und Mercedes und galt als weibliches Ausnahmetalent.

Inhaltsverzeichnis

Familie und Herkunft

Als Katharina Burkhart wurde sie in der Alten Gasse in Frankfurt am 15. August 1885 geboren, aufgewachsen ist sie im Westend in Frankfurt, dort wohnte sie in der Schubertstraße und zuletzt in der Mendelssonstraße 80. Die erste Ehe führte Sie mit dem belgischen Ingenieur Maurice Folville. Nach der Scheidung heiratete sie Hans Keil. Den Namen ihres ersten Mannes trug sie im Doppelnamen Keil-Folville weiter und sie änderte ihren Vornamen in Ines. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor. Ines Keil-Folville hatte noch drei Geschwister.

Karriere

Die Anfänge ihrer Rennkarriere reichen zurück bis ins Jahr 1899. Mit 14 Jahren nahm sie zum ersten Mal bei einem Radrennen auf einem Hochrad durch den Frankfurter Palmengarten teil. Als 18-Jährige nutzte sie das Motorrad ihres Bruders. 1907 folgte sie ihrem Gatten, dem Automobilingenieur Folville, nach Brüssel. Bei ihm lernte sie neben dem Autofahren auch das Rennfahren.

Ines Keil-Folville war die erste Frau, die das Rennfahren zu ihrem Beruf machte. Als einzige Dame fuhr sie das 24-Stunden-Rennen im Taunus mit. In den zwanziger Jahren, nach dem ersten Weltkrieg, galt sie als Star des Frankfurter Automobilclubs und sie war die erste Frau, die berufsmäßig an Automobilrennen teilnahm. Vier mal gewann sie ein 24-Stunden-Rennen auf verschiedenen europäischen Rennstrecken. Ihre männlichen Konkurrenten waren Merk, Stuck oder Caracciola, dem sie freundschaftlich verbunden war. Besonderen Respekt erwarb sie sich während eines Rennens 1924 in Baden-Baden, als sie trotz ausgekugelten rechten Arms ihren roten Horch-Rennwagen mit der linken Hand durchs Ziel steuerte.

Ihre letzte Siegerehrung feierte sie 1928 in Roermond in Holland, ebenfalls nach einem 24-Stunden-Rennen, wo sie von der Menge umjubelt wurde. Im Anschluss an ihre Rennkarriere betrieb sie in Frankfurt eine Verkaufsvertretung für Steiger.

Engagement für die Stadt Frankfurt

Bis zu ihrem Tod im August 1980 lebte sie mit ihrer Tochter in Frankfurt am Main. Sie engagierte sich für die Stadt und erhielt 1955 die goldene Ehrennadel des DRK. Von ihren Nachkommen leben noch ihre Enkelin Karin Müller-Fritz (in Mannheim) sowie drei Urenkel: Annette C. Müller (Berlin), Ulrike Walther (Offenburg) und Eberhard Folville (Zürich).

Literatur

  • Holger Rühl:Die Automobil-Rennen im Taunus 1904-1926, Societäts-Verlag, 2004, ISBN 3797308817

Weblinks


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