- Inter-State Automobile Company
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Die Inter-State Automobile Company ist ein ehemaliger US-Automobilhersteller, welcher von 1909 bis 1919 bestand. Der Firmensitz des Unternehmens befand sich in Muncie, Indiana.
Einziges Modell des Herstellers war das Interstate Model T, welcher in Lizenz des gleichnamigen Ford Model T hergestellt wurde. Mit einem Preis von etwa 800 bis 1000 USD sollten die Modelle nach Wunsch des Gründers in der Region reißenden Absatz erfahren. Dazu verhelfen sollte auch eine hochwertigere und luxuriösere Ausstattung als beim Original. Als Motorisierung setzte der Hersteller 4-zylindrige Beaver-Motoren mit einer Leistung von 14,6 kW ein. Zur Wahl stand das Model T sowohl in einer geschlossenen Sédan-Version als auch als Cabriolét, welches Roadster genannt wurde. Doch in dem ländlichen Gebiet war der Absatz solcher Fahrzeuge nur sehr spärlich und fast nur die Behörden bekundeten ihr Interesse.
Auf Anordnung seitens der Bundesbehörde produzierte die Inter-State Automobile Company neben Automobilen auch Lkw's für den 1. Weltkrieg. Nach Ende dessen gab es kein Interesse mehr seitens der Rüstungsindustrie und die Lage verschlechterte sich für Interstate erneut.
Nach finanziell immer schlechter werdender Lage meldete der Hersteller 1918 schließlich Konkurs an und stoppte seine Produktion. Nach der Schließung besichtigte im Auftrag der Borg-Warner William Durant das Unternehmen, um einen möglichen Übernahmevertrag zu bewirken. Borg-Warner war einer der wichtigsten Automobilteilezulieferer des 500 Arbeitnehmer beschäftigenden Unternehmens. Nachdem das Unternehmen einen Wechsel in der Höhe von 2.000.000 USD für die Herstellung von Lkws ablehnte, war es völlig mittellos. Frank C. Ball, ein Verpackungshersteller, kaufte das Unternehmen im darauffolgenden Jahr teilweise auf und machte daraus die Ball Automobile Company, welcher bis 1926 unter eigenem Markennamen Automobile herstellte. Danach folgte für den restlichen Teil des Unternehmens ein weiteres Angebot von William Durant, diesmal in Höhe von 250.000 USD für den Aufkauf des verbleibenden Werkes. Beide Parteien kamen so zur Übereinstimmung und William Durant ließ das Werk mit staatlicher finanzieller Unterstützung von 7 Millionen US-Dollar zu einem der modernsten Automobilhersteller des Landes aufrüsten. Der neue Name war so nun Sheridan Motor Plant und wurde 1920 von der General Motors über das Erlangen der Aktienmehrheit aufgekauft. Um mehr Druck auf das Unternehmen auszuüben, baute General Motors in der Nähe auch ein Werk, genannt Chevrolet-Muncie plant, für seine Marke Chevrolet. Noch im selben Jahr übernahm Borg-Warner die Aktienmehrheit, sodass Durant gezwungen war, erneut zu handeln und das Unternehmen zurück zu kaufen. Die ab 1935 offiziell zum Werk gehörende Chevrolet-Abteilung wurde 1965 durch eine neue Werkshalle ersetzt, welche schließlich noch bis 2007 genutzt wurde. Die Ball Automobile Company hingegen wurde 1926 vom Batteriehersteller Delco aufgekauft.
Momentan sind noch sechs existierende Interstate T-Modelle bekannt.
Quellen
Kategorien:- Ehemaliger Automobilhersteller
- Ehemaliges Unternehmen (Vereinigte Staaten)
- General Motors
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