- James E. West
-
James Edward Maceo West (* 10. Februar 1931 im Prince Edward County, Virginia) ist ein US-amerikanischer Akustiker und gilt als Entwickler des Elektretmikrofons.[1][2]
Seine Eltern waren Jim West und die Lehrerin Matilda West. Seine Mutter arbeitete während des Zweiten Weltkriegs an der Langley Air Force Base zu Windtunnel-Daten, bis sie wegen ihrer Beteiligung an der National Association for the Advancement of Colored People, die Senator Joseph McCarthy als Kommunisten gebrandmarkt hatte, ihren Nebenjob verlor.
Jim begann sich im frühen Alter für elektrische Phänomene zu interessieren, nachdem er ein altes Radio gefunden, und dabei einen elektrischen Schlag erlitten hatte. Im alter von 12 Jahren half er seinem Cousin, dem Lehrer Edward B.Allen, der nebenbei Häuser verdrahtete.
Nach der High School begann er auf Wunsch der Eltern als Pre-medical-Student an der Hampton University, wurde dann aber in den Koreakrieg eingezogen, wo er das Purple Heart erhielt. Danach wechselte er zur Temple University und zur Festkörperphysik. Er begann in den Sommerferien als Praktikant bei den Bell Labs, wo er 1957 nach seiner Promotion fest eingestellt wurde. Hier entwickelte er mit dem 1959 hinzugekommenen Gerhard Sessler das erste Folien-Elektretmikrofon, wofür sie 1962 das US-Patent 3,118,022[3] anmeldeten (1964 zugeteilt).
Er entwickelte auch Mikrofone mit adaptiver Nahbesprechungscharakteristik, differentielle Mikrophone erster und zweiter Ordnung, Blutdruck-Überwachungssensoren, Breitband-Telefon-Empfänger und Mikrofon-Arrays.
Neben seiner Arbeit zu Wandlern leistete er auch wichtige Beiträge zur Raumakustik. Im Artikel Contributions to the acoustics of concert halls mit Sasser von 1964 definierte er den seat effect (Dämpfung von niedrigen bis mittleren Frequenzen durch Sitzreihen). Er war auch der erste, der die Bedeutung der Ankunft früher Reflexion bei der subjektiven Bewertung der Qualität von Konzertsälen erkannte.
Er veröffentlichte über 100 wissenschaftliche Artikel, erhielt 47 US-Patente und über 200 ausländische Patente. Für seine Arbeit zu elektroakustischen Wandlern wurde er in die National Inventors Hall of Fame und die National Academy of Engineering aufgenommen. Seit 1962 ist er Mitglied der Acoustical Society of America. Seit den 1970ern ist er bei Bell Mitglied der Association of Black Laboratories Employees (ABLE).
2001 ging er bei Bell in den Ruhestand und ist nun an der Johns Hopkins University Research Professor of Electrical and Computer Engineering.[4]
Seit kurzem widmet er sich neuen piezoelektrische Materialien (Verwendung bislang ungenutzter Mechanismen zur Generierung von Dipolmomente in Polymer-Verbundwerkstoffen), neuen Multi-Channel-Tele-Collaboration-Techniken (mit Fred Juang am Georgia Institute of Technology) und dem Lärmschutz in Krankenhäusern.
2006 erhielt er die National Medals of Technology und 2010 mit Sasser die Benjamin Franklin Medal in Electrical Engineering.
Quellen
Kategorien:- Geboren 1931
- Mann
- US-Amerikaner
- Persönlichkeit der Elektrotechnik
Wikimedia Foundation.