Jayavarman I.

Jayavarman I. (Khmer: ព្រះបាទជ័យវរ្ម័នទី១; † 681) war zwischen etwa 657 und 681 König in Kambodscha und wird von manchen Forschern als der erste König des Khmer-Reiches von Angkor angesehen, das sich zu seiner Zeit aus dem Reich Chenla (Kamboja) entwickelt haben sollte; traditionell wird als Gründer von Angkor Jayavarman II. genannt und Jayavarman I. als König von Chenla angesehen. Eben diese Staatsgründung wird in den Wirrnissen der vielen Gemeinwesen als wesentliche Leistung angesehen^[1].

Etablierung eines neuen Reiches

Während der Herrschaft von Jayavarman I - und auch der seines Vorgängers Bhavavarman II. - konnte man Einfluss auf Gebiete nehmen, die vorher von Funan beherrscht worden waren. Er etablierte eine neuartige Form der Verwaltung, die es ermöglichte, Steuern in Form von Gütern und Geld einzutreiben. So gab es die

• rajasabhapadi oder Hofvorstehers
• hotar oder Oberpriester
• mahasvaphadi als Gouverneur von Sresthrapura
• samantagajapad oder Vorsteher der königlichen Elefantentruppen
• dhanyakarapadi oder Vorsteher der Kornspeicher.

Da Jayavarman keinen männlichen Thronerben hinterließ, wurde das Reich geteilt und stürzte erneut in das Chaos der vorhergehenden Jahrzehnte. Jayavarman I. starb 681.

Von vielen Forschern wird Jayavarman II. als der eigentliche Gründer von Angkor angesehen. Er regierte am Anfang des 9. Jahrhunderts.

Literatur

• Charles Higham: Encyclopedia of Ancient Asian Civilizations. New York: Facts on File 2004. ISBN 0-8160-4640-9.

Einzelnachweise

1. ↑ Higham (2003), S. 191f.