- Yoon Jeong-hee
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Koreanische Schreibweise Siehe auch: Koreanischer NameKoreanisches Alphabet: 윤정희 Chinesische Schriftzeichen: 尹靜姬 Revidierte Romanisierung: Yun Jeong-hui McCune-Reischauer: Yun Chǒnghǔi Yoon Jeong-hee (* 30. Juli 1944 in Kōshū, Unterprovinz Zenra-nandō, Provinz Chōsen, damaliges Japanisches Kaiserreich, heutiges Südkorea) ist eine südkoreanische Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Yoon Jeong-hee startete ihre Schauspielkarriere im Jahr 1966, als sie von Kang Dae-Jin in einem landesweiten Casting aus 1200 Mitbewerbern ausgewählt wurde.[1] Sie erhielt daraufhin die weibliche Hauptrolle in seinen Film Cheongchun geukjang (1967; englischsprachiger Titel Sorrowful Youth), der von einer Gruppe junger Freischärler berichtet, die für eine Unabhängigkeit von Japan agieren. Dem Drama war großer Erfolg in Südkorea beschieden und allein in Seoul sahen den Film 270.000 Menschen. Daraufhin folgten weitere Hauptrollen im südkoreanischen Kino, vorwiegend in Dramen.
In den 1960er und 1970er Jahren stieg Yoon Jeong-hee neben Moon Hee und Nam Jung-hee zu einer der führenden Filmschauspielerinnen in ihrem Heimatland auf.[2] Sie erschien bis heute in über 330 Filmen und wurde mit 24 Darstellerpreisen ausgezeichnet.[1]
Im Jahr 1974 heiratete sie den bekannten Pianisten Paik Kun-woo, mit dem sie eine Tochter hat, die Violinistin ist.[3] Yoon Jeong-hee lebt in Frankreich.[4] 1994 beendete sie mit Manmubang von Jong-seon Eom vorerst ihre Filmkarriere. Das Drama über den Koreakrieg brachte ihr den Darstellerpreis bei den Grand Bell Awards, Südkoreas nationaler Filmpreis, ein. Weitere Rollenangebote lehnte sie ab. Sie blieb dem Kino als Jurymitglied bei verschiedenen Filmfestivals verbunden, darunter dem von Pusan (2001).[5] 40 Jahre nach ihrem Leinwanddebüt wurde sie im Jahr 2007 mit einer Sonderausstellung im Korean Film Archive (KOFA) in Seoul gewürdigt.[2]
2010 kehrte Yoon Jeong-hee mit der Hauptrolle in Lee Chang-dongs Poetry (Si) auf die Kinoleinwand zurück. In dem Drama ist sie als fragile Mija zu sehen, die allein ihren jugendlichen Enkel versorgt und an einem Lyrik-Workshop teilnimmt. Gleichzeitig wird sie mit ihrer Alzheimer-Krankheit konfrontiert sowie dem Vorwurf, dass ihr Enkel eine Mitschülerin vergewaltigt haben soll. Lee Chang-dong hatte die Rolle eigens für sie geschrieben.[6]
Poetry feierte seine Premiere auf den 63. Filmfestspielen von Cannes, wo Yoon Jeong-hee Lob seitens der Kritiker erhielt. Sie wurde daraufhin als Mitfavoritin auf den Darstellerpreis gehandelt,[7][8] der aber an die Französin Juliette Binoche (Copie conforme) verliehen wurde. „Die Figur ist wie ich: sie ist eine Träumerin, unschuldig, phantasievoll, vielleicht etwas exzentrisch“, so Yoon Jeong-hee, die plant, ihre Filmkarriere fortzusetzen.[6]
Filmografie (Auswahl)
- 1967: Cheongchun Geukjang (englischsprachiger Titel: Sorrowful Youth)
- 1967: Angae (Mist)
- 1967: Geuriumeun Gaseummada (Longing in Every Heart)
- 1968: Ssarigorui Sinhwa (Legend of Ssarigol)
- 1969: Dok Jinneun Neulgeuni (An Old Potter)
- 1972: Munyeodo (A Shaman's Story)
- 1973: Hyonyeo Cheong-i (Sim Cheong)
- 1977: Hwalyeohan oechul (A Splendid Outing)
- 1994: Manmubang
- 2010: Si (시; Poetry)
Weblinks
- Yoon Jeong-hee in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Yoon Jeong-hee in der Korean Movie Database (koreanisch)
- Leading lady back in the limelight. JoongAng Daily, 14. Mai 2010 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Pressemappe zu Poetry bei festival-cannes.fr (PDF-Datei, 6,55 MB; aufgerufen am 22. Mai 2010)
- ↑ a b vgl. Chung Ah-young: Actress Yoon Marks 40th Anniversary of Debut. In: Korea Times, 3. Dezember 2007 (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)
- ↑ vgl. Interviewmit Paik Kun-woo bei kdaily.com, 1. Dezember 2008 (aufgerufen am 22. Mai 2010)
- ↑ vgl. Chung Ah-young: Actress Yoon Returns to Screen After 15 Yrs. In: Korea Times, 28. August 2009 (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)
- ↑ vgl. Paquet, Darcy: South Korea's Pusan fest's 6th edition line-up. In: Screen International, 10. Oktober 2001 (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)
- ↑ a b vgl. Lee Changdong: "ce qui m’intéresse, c’est le conflit intérieur du personnage" bei festival-cannes.fr (aufgerufen am 22. Mai 2010)
- ↑ vgl. » A qui la Palme?. In: 24 Heures. 22. Mai 2010, S. 35
- ↑ vgl. EFE: Sin favoritos para la Palma de Oro, Bardem acapara las apuestas en Cannes. 22. Mai 2010, 2:57 PM GMT, Festival Cannes (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)
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