Johann Beringer

Johann Beringer

Johannes Bartholomäus Adam Beringer (* um 1670; † 1738) ein deutscher Professor der Medizin in Würzburg und Leibarzt des Fürstbischofs von Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war seit dem 14. Dezember 1694 bis zu seinem Tode 1738 Medizinprofessor, Professor der Zootomie und Dekan in der Universität Würzburg. Sein Leben und sein zu der Frühaufklärung zählendes Lebenswerk ist überschattet durch die von ihm durch Abbildungen veröffentlichten Würzburger Lügensteinen: Lithographia Wirceburgensis (Würzburg 1726, mit neuem Titelblatt 1767).

Beringer fand in einer Sandgrube der Gegend mehrere Versteinerungen die ihn veranlassten 1726 ein Werk unter dem Titel: "Lithographiae Wirceburgensis, ducentis lapidum figuratorum a potiori insectiformium prodigiosis imaginibus exornatae specimen" herauszugeben. Mit dem Fund war ihm jedoch von Studenten ein Streich gespielt worden, denn die Versteinerungen, die Beringer für echt hielt, waren von einem Steinmetz gefertigt und am Fundort vergraben worden. Beringer räumte später seine Täuschung ein. Seither ist in Wissenschaftskreisen die Redensart Es ist ihm wie Beringern gegangen oder Es ist schon manchem gegangen wie Beringer für die Bedeutung "Er ist betrogen worden" sprichwörtlich. (Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Band 5. Leipzig 1880, S. 318)[1]

Literatur

  • Wilhelm von Gümbel: Beringer, Joh. Bartholomäus Adam. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 399.
  • Petra Hubmann: Johannes Bartholomäus Adam Beringer (1670–1738) ein katholischer Naturforscher und Frühaufklärer als Beispiel für die Professionalisierung des akademischen philosophischen Mediziners im frühen 18. Jahrhundert. Dissertation, Darmstadt 2010[2]

Quellen

  1. http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Beringer?hl=beringer
  2. http://www.corollifex.de/uploads/media/beringer-inhaltsverzeichnis-vorwort.pdf Inhaltsverzeichnis

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