Cellokonzert (Dvořák)

Cellokonzert (Dvořák)

Das Cellokonzert h-moll, Opus 104 von Antonín Dvořák ist eines der berühmtesten Cellokonzerte und gehört zu Dvořáks bekanntesten Werken. Es ist eines der wichtigsten Stücke des Violoncello-Repertoires.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Dvořák schrieb das Cellokonzert zwischen dem 8. November 1894 und dem 9. Februar 1895 in den USA. Zunächst war er von diesem Instrument wenig begeistert. Die Uraufführung von Victor Herberts zweitem Cellokonzert gab ihm den Impuls, selbst ein Konzert zu schreiben. Dem Konzert ging bereits ein Versuch voraus, 1865 schrieb Dvorak bereits ein Cellokonzert in A-Dur (ohne Opus), das aber weder veröffentlicht noch orchestriert wurde.

1895 soll Johannes Brahms, nachdem er die Partitur gelesen hatte, ausgerufen haben: "Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokonzert wie dieses schreiben kann? Hätte ich es gewusst, hätte ich schon vor langer Zeit eines geschrieben!"

Das Konzert wurde am 19. März 1896 in London uraufgeführt. Der englische Cellist Leo Stern spielte mit der Royal Philharmonic Society unter der Leitung des Komponisten. Ursprünglich hätte es Hanuš Wihan spielen sollen, dem das Werk auch gewidmet ist und der ein Freund Dvořáks war. Dieser hatte aber zu viele kompositorische Änderungen vorgeschlagen und sogar selbst eine Kadenz ausgearbeitet, was Dvořák dann zu weit gegangen war.

Zur Musik

Allegro

Dauer ca. 16 Minuten

Der erste Satz ist sehr klassisch gegliedert. Nach dem berühmten, sehr einprägsamen Hauptthema folgt ein sehr ruhiges Hornsolo mit dem Seitenthema, das ebenfalls sehr einprägsam ist. Das Cello setzt in diesem Satz für ein Konzert relativ spät und plötzlich ein, und entwickelt eigene melodische Linien, die mit den vorgestellten Themen wenig zu tun haben, es entwickelt sich ein Dialog zwischen Orchester und Soloinstrument.

Adagio, ma non troppo

Dauer ca. 12-13 Minuten

In diesem weitgehend ruhigen Satz zitiert Dvořák sein Lied "Lasst mich allein" (op. 82. Nr.1), das Lieblingslied seiner Schwägerin, die im Frühjahr 1895 verstarb. Dvořák war einst heimlich in sie verliebt.

Finale. Allegro moderato

Dauer ca. 13 Minuten

Der Schlusssatz wird zunächst vom Orchester ruhig eingeleitet und steigert sich, bevor nach ca. einer halben Minute das Cello einsetzt und das Thema des Satzes vollständig spielt. In der Coda wird noch einmal das Lied "Lasst mich allein" zitiert.

Aufnahmen

(jeweils CDs)

  • Antonin Dvorak, Cellokonzert op. 104, Mischa Maisky und Tabea Zimmermann, dirigiert von Zubin Mehta, SACD, Doppel-CD, 2004, 80 Minuten
  • Dvorak Cellokonzert / Tschaikowsky Rokoko-Variatione, Mstislaw Rostropowitsch, Deutsche Grammophon (Universal), 1995, 60 Min., UPC 028944741322
  • Cellokonzerte, Jacqueline du Pré, EMI Classic (EMI), 2004
  • Antonin Dvorak, Cellokonzert op. 104, Jean-Guihen Queyras
  • Antonin Dvorak, Violinkonzert Op. 53 / Cellokonzert Op. 104, Isaac Stern, Leonard Rose Sony Class (Sony BMG), 1990, 72 Minuten
  • Antonin Dvorak, Cello Concerto in B minor, op. 104 / Camille Saint-Saens, Cello Concerto No. 1 in A minor, op. 33, Pierre Fournier, 2000, 65 Minuten, Teldec (Warner)
  • uvm.
  • Dvorak Cello Concerto in B minor etal., Sasa Vectomov, Central Bohemia Symphony Orchestra, Orchestral Concert CDs,CD9/2009
    • Mischel Cherniavsky, cello; October 18th, 1943; Music Hall Theatre, Seatlle

Weblinks

Audiomedien

Loudspeaker.svg 1. Satz, John Michel (Datei, ?)

Loudspeaker.svg 2. Satz, John Michel (Datei, ?)

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