- John Robarts
-
John Parmenter Robarts, PC, CC, QC (* 11. Januar 1917 in Banff; † 18. Oktober 1982 in Toronto) war ein kanadischer Rechtsanwalt, Politiker und vom 8. November 1961 bis zum 1. März 1971 der 17. Premierminister von Ontario. Robarts war Mitglied der Ontario PC Party.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Robarts wurde in Banff in der Provinz Alberta geboren und zog bereits junger Mann mit seinen Eltern nach London, wo er an der Central Collegiate und der University of Western Ontario studierte. An der Western University schloss er sich der Delta-Upsilon-Burschenschaft an.[1] Später schrieb er sich an der Osgoode Hall Law School in Toronto für das Studium der Rechtswissenschaften ein. Sein Studium wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und diente der Royal Canadian Navy als Offizier auf dem Kreuzer HMS Uganda.[2] Nach dem Krieg setzte er sein Studium fort, welches er 1948 abschloss.
Nach dem Studium praktizierte er als Anwalt in London und wurde 1950 in den Stadtrad gewählt.[3] 1951 wurde er als Mitglied der Ontario Progressive Conservative Party in die Legislativversammlung von Ontario gewählt. Er wurde Mitglied im Kabinett des Premierministers Leslie Frost, von 1958 an zunächst als Minister ohne Geschäftsbereich, 1959 dann als Bildungsminister. Als Frost sein Amt 1961 als Premier aufgab wurde Robarts am 25. Oktober in sechs Wahlgängen von der Partei als neuer Premierminister von Ontario gewählt. Im Jahr 1963 wurde er mit 77 % der Stimmen wiedergewählt und 1967 nochmal mit 69 %. Robarts galt als beliebte und angesehene Führungspersönlichkeit und setzte sich für die Freiheit und Rechte der einzelnen Provinzen ein und gegen Tendenzen der Regierung die Macht in Kanada zu zentralisieren. Gleichzeitig sprach er sich aber auch gegen den Separatismus in Québec aus und initiierte die Confederation of Tomorrow in Toronto, wo es zu einem erfolglosen Versuch kam, sich auf eine neue Verfassung von Kanada zu einigen. Er blieb bis 1971 im Amt; sein Nachfolger wurde Bill Davis. Robarts zeichnet sich für die Errichtung der York University verantwortlich und auf seine Initiative ging auch das Ontario Science Centre hervor.
Ein Jahr nach seinem Ausscheiden als Premierminister wurde er zum Companions der Order of Canada ernannt. Zusammen mit Jean-Luc Pépin gründete er die Task Force on Canadian Unity[4] als Gegenreaktion auf den Wahlsieg 1976 der Parti Québécois auf Provinzebene. Robarts erlitt Anfang 1981 während einer Reise durch die Vereinigten Staaten mehrere Schlaganfälle und beging in deren Folge am 18. Oktober 1982 Selbstmord. Er wurde im St.-James-Friedhof begraben.
John Robarts zu Ehren wurden eine Reihe wichtiger Institutionen und Schulen nach ihm benannt, darunter das zur University of Western Ontario gehörende Wissenschaftszentrum Robarts Research Institute in London und die Universitätsbibliothek Robarts Library.
Literatur
- Allan Kerr McDougall: John P. Robarts: his life and government, University of Toronto Press 1986, ISBN 978-0802034267.
- Steve Paikin: Public triumph, private tragedy: the double life of John P. Robarts, Penguin Canada 2006, ISBN 978-0143013259.
- Donald C. MacDonald: The happy warrior: political memoirs, Dundurn Press 1998, ISBN 978-1550023077, S. 302 ff.
Weblinks
- Artikel John Robarts in der Canadian Encyclopedia: englisch, französisch
- Eintrag in der Legislative Assembly of Ontario: John Robarts
- Noel Gallagher: Robarts 'a man for his time', in: jam.canoe.ca am 29. November 2001
- Kurzer biografischer Abriss zu John Parmenter Robarts
Einzelnachweise
- ↑ Delta Upsilon UWO alumni
- ↑ Awards to the Royal Canadian Navy
- ↑ londonhistory.org: John P. Robarts
- ↑ Artikel Task Force on Canadian Unity in der Canadian Encyclopedia: englisch, französisch
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
John Robarts — John Parmenter Robarts 17e Premier ministre de l Ontario Mandat 8 novembre,1961 … Wikipédia en Français
John Robarts — John Parmenter Robarts 17º primer ministro de Ontario … Wikipedia Español
John Robarts (VC) — John Robarts VC (1818 October 17, 1888) was an English recipient of the Victoria Cross, the highest and most prestigious award for gallantry in the face of the enemy that can be awarded to British and Commonwealth forces.DetailsHe was about 37… … Wikipedia
John Robarts — Infobox President name = John Parmenter Robarts caption = The Hon. John Parmenter Robarts birth date = birth date|1917|1|11|mf=y birth place = Banff, Alberta residence = death date = death date and age|1982|10|18|1917|01|11 death place = Toronto … Wikipedia
John Robarts (disambiguation) — John Robarts may refer to:* John Robarts (1917–1982), was a Canadian lawyer and statesman * John Robarts (Bahá í) (1901 1991), prominent Canadian Bahá í appointed a Hand of the Cause of God * John Robarts (VC) (1818 1888), English recipient of… … Wikipedia
John Robarts (Bahá'í) — John Aldham Robarts (November 2, 1901 June 18, 1991) was a prominent Canadian Bahá í. He was born in 1901 in Waterloo, Ontario, to Aldham Wilson Robarts and Rachel Mary Montgomery Campbell. His sister was Marjorie Campbell Robarts, who survived… … Wikipedia
Robarts Library — Ansicht der Robarts Library Gründung 1973 Bestand 4,8 Millionen Bibliothekstyp Studienbib … Deutsch Wikipedia
Robarts — or Robartes may refer to:Surnames of: *Baron Robartes, a hereditary peerage first created for Richard Robartes (January 26, 1625) *John Robartes, 1st Earl of Radnor (1606–1685), succeeded his father, Richard Robartes, as Baron Robartes of Truro… … Wikipedia
John P. Robarts — John Robarts L honorable John Parmenter Robarts, C.P., C.C., (né le 11 janvier 1917, décédé le 18 octobre 1982) était un avocat et homme politique canadien. Il a été premier ministre de l Ontario de 1961 à 1971. Précédé par John Robarts Suiv … Wikipédia en Français
John Parmenter Robarts — John Robarts L honorable John Parmenter Robarts, C.P., C.C., (né le 11 janvier 1917, décédé le 18 octobre 1982) était un avocat et homme politique canadien. Il a été premier ministre de l Ontario de 1961 à 1971. Précédé par John Robarts Suiv … Wikipédia en Français