Kaiser-Wilhelm-Park (Essen)

Kaiser-Wilhelm-Park (Essen)
Brunnen im Kaiser-Wilhelm-Park
Denkmal, ehem. Kaiserbrunnen. Zeigt einen Bergmann und einen Hüttenarbeiter.
Steinkunstwerk eines persischen Künstlers

Der Kaiser-Wilhelm-Park ist eine Parkanlage im Essener Stadtteil Altenessen. Sie wurde 1897 zum 100. Geburtstag Kaiser Wilhelm I. eröffnet und nach ihm benannt.

Geschichte

Die Flächen des Parks mussten den Bauern Westerdorf und Helbeck abgekauft werden, die dafür zusammen 58.000 Reichsmark bekamen. Die Errichtung des Parks schlug dann mit weiteren 27.500 Reichsmark zu Buche. Die Eröffnung fand am 21. März 1897 statt, obwohl die Bauarbeiten bis in den Herbst des Jahres andauerten. Zu seinem Namen kam der Park erst durch eine Reichskabinettsorder, denn es durfte nicht einfach jede Einrichtung nach dem Kaiser benannt werden. Zur Eröffnung wurde eine Kaisereiche gepflanzt, die wegen der Not im Zweiten Weltkrieg zu Brennholz gemacht wurde. Später pflanzte man an gleicher Stelle eine neue Eiche.

Der ursprüngliche Kaiser-Wilhelm-Park umfasste den heutigen nördlichen Teil des Parks in genau diesen Grenzen wie heute. Südlich endete er an der Unterführung des ehemaligen Bahndammes. Seit den 1920er Jahren reicht er bis zum Palmbuschweg. In Ost-West-Richtung wird der Park heute von Radwegen begrenzt, die in ihrer früheren Funktion als Bahnstrecken ebenfalls schon die Grenzen bildeten. Diese zu Rad- und Fußwegen umgestalteten Bahnstrecken dienen heute neben anderen Wegen der Erschließung des Kaiser-Wilhelm-Parks.

Im Zentrum der Parkanlage gab es einen im Mai 1903 eröffneten Tanzsaal, der nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut wurde. In der Nähe steht ein am 25. September 1904 eingeweihtes Denkmal als Rest des ehemaligen Kaiserbrunnens. Der Brunnenbau wurde bereits 1899 beschlossen und mithilfe von Bürgerspenden von 22.000 Reichsmark finanziert. Der Entwurf für das Denkmal stammt vom Berliner Bildhauer Emil Cauer. Auf einem roten Felsen stehen ein Bergmann und ein Hüttenarbeiter als Vertreter der für das damalige Altenessen wichtigsten Berufsgruppen. Das an der Stirnseite angebrachte Bronzerelief Kaiser Wilhelms I. umrahmt von einem Lorbeerkranz, ist nicht mehr vorhanden. Auch das eigentliche Brunnenbecken existiert nicht mehr. Am heutigen Palmbuschweg, damals Katernberger Straße genannt, wurde 1923 ein weiteres Restaurant mit Biergarten und Tanzgelegenheit eröffnet und nach Kriegszerstörung in den 1950er Jahren wiederaufgebaut.

Nach 1904 wurde der Kahnteich angelegt, der vom Graitengraben, aus der damaligen Bürgermeisterei Stoppenberg als Abzugsgraben kommend, gespeist wurde. Genauso wie der von Anfang an vorhandene Ententeich, der zur Verbesserung der Wasserqualität eine Fontäne erhielt. Der Kahnteich mit seiner Roseninsel, auf der es bis 1927 zunächst Tennisplätze für besser Betuchte gab, lud zu einer Fahrt mit leihbaren Ruderbooten ein. Nach mehrfacher Verlandung wurde der Kahnteich nach dem Kriege endgültig zugeschüttet und die heutige große Freifläche geschaffen. Vom ehemals offenen Graitengraben, der in die Berne floss, ist nur noch der Straßenname geblieben. Bis heute ist der Ententeich erhalten geblieben, dessen Umrisse mehrfach geringfügig verändert worden sind. Auch der angrenzende Spielplatz wird von je her als solcher genutzt.

Zu den Attraktionen des ursprünglichen Kaiser-Wilhelm-Parks gehörten Tiergehege mit diversen Vögeln und Affen, die sich am Eingang an der Tiefenbruchstraße befanden. Zeitweise musste man zum Besuch des Kaiser-Wilhelm-Parks Eintritt bezahlen.

In den 1980er Jahren wurde, im Rahmen eines vom Folkwang– und Ruhrlandmuseum organisierten Wettbewerbs für Kunst im öffentlichen Raum, die Steingruppe eines persischen Künstlers von der Stadt Essen für den Kaiser-Wilhelm-Park gekauft. Das Kunstwerk zeigt drei Steinsäulen, die in ihrer Mitte viele kleine Steine festhalten und selbst von einem Kreis weiterer Steine umgeben sind.

Literatur

  • Wolfgang Gaida und Helmut Grothe: Vom Kaisergarten zum Revierpark, Bottrop 1997, ISBN 3-89355-162-X, S. 87-89

Weblinks

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