- Kapparot
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Kapparot (hebr. Sühnungen), Kappores schlagen oder Hühnerschwenken ist eine jüdische Sitte am Vorabend des Versöhnungstages.
Man nimmt zur Sühne ein geschlachtetes Huhn, einen Hahn oder eine Henne, je nach dem Geschlecht des "Sünders". Eine schwangere Frau nimmt beide. Weisse Hühner sind als Zeichen für die Vergebung von Sünden erwünscht, es geht aber auch ohne sie.
Anstelle von Hühnern können auch andere Tiere genommen werden, wie zum Beispiel Fische. Ausgenommen davon sind Turteltauben oder andere Tauben, weil sie als Opfertiere im Tempel dienten. Stattdessen kann man aber auch Münzen an die Armen verteilen - denn auch die zur Sühne genommenen Hühner werden anschließend an die Armen verteilt.
Dieser Brauch wird von dem Satz im Gebetbuch hergeleitet: "Und seine Sühne sei wie die Sünde eines Bockes, der in die Wüste geschickt wird." Man schwenkt Huhn oder Fisch um den Kopf und sagt dreimal: "Das ist mein Stellvertreter. Das ist mein Auslöser. Das ist meine Sühne. Dieses Huhn / oder dieser Hahn / geht dem Tode entgegen, ich aber gehe einem guten Leben und Frieden entgegen."
Für eine ganze Familie reichen zwei Hühner zur Sühne: ein Hahn für alle männlichen Familienmitglieder und eine Henne für alle weiblichen. Einige jüdische Gelehrte untersagten diese Sitte. Ebenfalls der Schulchan Aruch. Trotzdem hat sich dieser Brauch erhalten, weil er als ein alter, überlieferter betrachtet wird.
Literatur
- Artikel KAPPARA, in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927, Bd. III
- Israel Meir Lau, Wie Juden leben, 7. Auflage, Gütersloh 2008
Siehe auch
Kategorie:- Feste und Brauchtum (Judentum)
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