- Klaus Juncker
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Klaus Juncker (* 1943) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er ist Honorarprofessor der Philipps-Universität Marburg, Dr. rer. pol., Dipl.-Kfm., ehemaliger Vorstand des Bereichs Firmenkundengeschäft einer internationalen Großbank sowie Autor, Herausgeber bzw. Mitherausgeber von bankbetrieblichen Periodika, Sammelwerken und Fachbüchern.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Berufsweg
Nach der Banklehre bei der Handels- und Gewerbebank Heilbronn AG studierte Juncker Betriebswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck und der Ludwig-Maximilians-Universität in München (1964 bis 1968). Er promovierte 1972 an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main zum Dr. rer. pol. (Thema der Doktorarbeit: Die betriebliche Altersversorgung aus kapitalmarktpolitischer Sicht).
Auf berufliche Aus- und Weiterbildung und Auslandsaufenthalte folgten Führungspositionen in der deutschen Bankwirtschaft, wie z.B. als Vorstand der Kölner Bank von 1867 eG Volksbank (1972 bis 1978). Die Position als Leiter der Zentralen Firmenkundenabteilung und später als Vorstand des Geschäftsbereichs Mittelstand und Absatzfinanzierung der Deutschen Bank AG folgten (1978 bis 1998). In dieser Funktion gehörte er mehreren Aufsichtsrats- und Beiratsgremien an. Ferner war er Mitglied von Gremien deutscher Institute bzw. Wirtschaftsverbände und universitärer Gremien: u.a des Umweltausschusses des Deutschen Industrie - und Handelstages (DIHT), des Vereins zur Förderung des Instituts für Bankwirtschaft und Bankrecht an der Universität Köln (Vorstand), der Verbindungsstelle Landwirtschaft – Industrie, des Instituts für Neue Medien, des Rates des Deutsche Bank-Instituts für Familienunternehmen (heute: Wittener Institut für Familienunternehmen) an der Universität Witten/Herdecke, hier als Vorsitzender des Rates.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Geschäft im Jahr 1998 war Juncker Geschäftsführer einer Management Consulting Gesellschaft sowie später Senior Advisor eines renommierten Beratungsunternehmens. Seit 2003 ist er persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer mehrerer Immobilienfondsgesellschaften.[1]
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Juncker in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens ehrenamtlich tätig, so z.B. als Gründungsstifter und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bürger für Münster. Das von ihm in Münster initiierte und mitgeführte Stiftungs-Kooperationsprojekt „Verantwortung Lernen“ wurde 2008 mit dem Förderpreis der Aktiven Bürgerschaft ausgezeichnet. [2]
Berufliches Wirken
Juncker hat in der beruflichen Praxis wie auch in der universitären Forschung - und vor allem in der Verbindung der Universitätsarbeit mit der Praxis -wichtige Beiträge geleistet: Die grundlegende Aufarbeitung von Themen wie Führung, Organisation und Marketing des Bankgeschäfts sowie die Umsetzung der dynamischen Entwicklungen von Märkten (insbesondere das Nachfrageverhalten der Kunden) in das Bankgeschäft bzw. dessen Management zählen hierzu.
Sein besonderes Interesse galt auch der Entwicklung und Markteinführung innovativer Finanzdienstleistungen bzw. der Aufarbeitung und/oder Unterstützung noch „unerforschter“ aber entwicklungsfähiger Themen. In aller Regel wurde diesen zu diesem Zeitpunkt wenig allgemeines Interesse zugemessen. Hierzu sind zu zählen:
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- Empfehlung in den 70er Jahren, Controlling als ein modernes Instrument der Unternehmensführung auch im Bankbetrieb einzuführen.
- Anfang der 80er Jahre wies er darauf hin, im Bankgeschäft mehr auf Selbstbedienung zu setzen und die „Senioren“ als eine immer interessanter werdende Zielgruppe nicht zu vergessen[1] (in umfassender Form wurde das Thema Zielgruppenmarketing von Juncker in nachfolgenden Jahren aufgenommen, siehe zuletzt hierzu: Juncker/Nietert: Demographic Banking, 2010).
- Maßgebliche Beteiligung bei der Einführung des Themas "Umweltschutz" bei einer Großbank als Thema im Firmenkundengeschäft (neunziger Jahre. Diese führte dann als wohl erstes Institut in Deutschland überhaupt den Umweltschutz als permanentes Thema in das Geschäft eim. Für diese Initiative wurde die Bank auch ausgezeichnet und verfolgt dieses Thema bis heute.
Er führte moderne Informations- und Kommunikationstechnologien, z. B. das Electronic Banking, als Produkte im Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank ein. Ziel war, die Geschäfte mit Firmenkunden effizienter abzuwickeln und die Qualität der Beratung zu verbessern [Juncker: Electronic Banking für den Mittelstand, in: Die Wirtschaft, 6. April 1995, S. 23]. Die Elektronische Abwicklung von Bankdienstleistungen zählt zu den Produkten, deren Entwicklung und Markteinführung er verantwortete bzw. in der Diskussion (Theorie und Praxis) vorantrieb. Als Beispielfall für das damals noch relativ neue "online banking" würde das heute allgemein übliche „Bezahlen an der Ladenkasse per Unterschrift“ (OLV-Online Lastschriftverfahren) zu nennen sein.
Die Deutsche Bank war später das erste Institut, das zunächst seine Firmenkunden mit den Chancen des Internets vertraut machte.
Seine beruflichen Interessen- und Forschungsgebiete verfolgte er nach 1998 überwiegend auf der Basis seiner universitären Lehr- und Forschungstätigkeit sowie als Mitherausgeber von Fachzeitschriften bzw. Sammelweken und Fachbuchautor, zusätzlich zu den genannten Tätigkeiten in der privaten Finanzwirtschaft.
Lehrtätigkeit
Juncker war von 1970 bis 1979 bis Dozent an der Bankakademie Köln/Bonn tätig. Im Wintersemester 1998 erhielt er einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Finanzierungen („Moderne Unternehmensfinanzierungen“) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster[3][4] und lehrte im Sommersemester 2000 bis zum Wintersemester 2001 als Inhaber der Dr. Otto Röhm-Stiftungsprofessur an der TU Darmstadt („Technologieorientierte Unternehmensgründungen“[5]). Ab dem Wintersemester 1996 war er Lehrbeauftragter an der Phillips-Universität in Marburg [4], wo er im Jahr 2001 zum Honorarprofessor ernannt wurde.[6].
Veröffentlichungen
Juncker hat eine Vielzahl von Beiträgen in Zeitungen, Zeitschriften bzw. Sammelwerken veröffentlicht, zum Teil mit weiteren Fachautoren aus Praxis und Wissenschaft. Er ist Mitbegründer der Zeitschrift Bank und Markt (1972), der seit dreißig Jahren führenden Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, und ist deren Mitherausgeber.[7].
Zudem ist Juncker Autor, Herausgeber bzw. Mitherausgeber von Fachbüchern, die sowohl grundlegenden Charakter haben - wie z.B. Marketing im Firmenkundengeschäft (1979) oder das Handbuch Firmenkundengeschäft (1993) - als auch darauf abzielen, Denkanstöße zu vermitteln. Hierzu gehören: Rationalisierung im Kreditwesen (1979) und Demographic Banking (2010).
Monographien/Sammelwerke (Mitherausgeber in Klammern)
- Juncker (Nietert): Demographic Banking, Fritz Knapp Verlag, 2010 ISBN 978-3-8314-0819-1
- Juncker (Diverse): Moderne Unternehmensfinanzierung, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt 2000 ISBN 3-7819-0658-2
- Juncker (Priewasser): Handbuch Firmenkundengeschäft, Fritz Knapp Verlag, 1. Auflage 1993, 2. Auflage 2000 ISBN 3-8314-0717-7
- Juncker: Marketing im Firmenkundengeschäft, Fritz Knapp Verlag, 1979 ISBN 3-7819-0217-X
- Juncker (Muthesius): Rationalisierung im Kreditwesen, Fritz Knapp Verlag, 1979 ISBN 3-7819-0208-0
- Juncker (Schlegelmilch): Die Kapitalbeteiligungsgesellschaft in Theorie und Praxis, Fritz Knapp Verlag, 1976 ISBN 3-7819-0170-X
- Juncker: Die betriebliche Altersversorgung, Verlag Dr. Otto Schmidt KG, 1972 ISBN 3-504-51000-5 (Dissertation)
Weblinks
- Literatur von und über Klaus Juncker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
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