- Kreuzkirche (Herne)
-
Kreuzkirche, Herne-Mitte Daten Ort Herne, Nordrhein-Westfalen Baumeister Julius Flügge & Peter Zindel Baujahr 1873-1875 Höhe 57,5 m Die Kreuzkirche in Herne-Mitte ist ein Kirchenbauwerk der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde in Herne.
Inhaltsverzeichnis
Vorgängerbauwerk
Die Ursprungskirche der evangelischen Kirchengemeinde war die romanische St. Dionysius Kirche in der Mitte des Kirchdorfes Herne. Diese war 1872 nicht baufällig, jedoch für die stetig ansteigende Anzahl der Gemeindemitglieder viel zu klein.
Baugeschichte
Am 25. Januar 1869 beschloss das Presbyterium der Gemeinde, von 1870 an, eine jährliche Kirchensteuer-Umlage von 1.000 Talern für einen Neubau anzusammeln, doch erst im Juli 1871 kamen die Pläne in Gang und der Kirchenbaufond wurde auf 1.500 Taler erhöht. Nachdem die Gemeinde durch den Bergbau enorm angewachsen war und die alte Kirche aus allen Nähten platzte, musste das Problem des Bauplatzes gelöst werden; die eine Partei bestand auf den alten Standort, die andere setzte sich dann abschließend mit dem neuen Garten hinter der Pastorei durch.
Nach einer Ortsbegehung im Juli 1872 wurden die Entwürfe und die Bauleitung den Essener Baumeistern Julius Flügge und Peter Zindel übertragen, die Pläne und veranschlagten Kosten von 64.300 Taler am 13. Dezember 1873 von der Arnsberger Regierung genehmigt und am 2. Mai 1873 dem Herner Maurermeister Dieckhoff und dem Zimmermann Stamm zu übertragen.
Am 15. Mai 1873 begann der Neubau mit dem Abbruch des alten Kirchturms um dessen Steine als Fundament der neuen Kirche wiederzuverwenden. Nachdem die Mauern bereits einen Meter hoch standen, wurde am 5. Oktober 1873 (Erntedank) der Grundstein gelegt. Im November 1873 wurden von Pastor Dransfeld ein Kostenplan von rund 90.000 Taler festgestellt, welche durch Anleihen gedeckt werden sollte. Letztendlich betrugen die Gesamtkosten weit über 100.000 Taler. Am 3. Juli 1875 war der Turm fertig gestellt, am 2. Oktober 1875 der Wetterhahn gesetzt und am 2. Dezember 1875 die neue Kirche geweiht.
Die Kirche ist 44 Meter lang und 27,5 Meter hoch. der Turm misst bis zum Hahn insgesamt 57,5 Meter.
Die Kirche besteht aus roten Ziegelsteinmauern und ist mit Sachstein verziert. Das Innere ist als Hallenkirche mit Emporen konzipiert mit einer sechseckigen Apsis als Höhepunkt.
Mehr als 80 Jahre trug sie den Namen Evangelische Hauptkirche. 1963 wurde sie abschließend in Kreuzkirche umbenannt.Ausstattung
2006 Innenrenovierung durch die Architekten Hülsmann & Boländer aus Bochum/Warstein.[1]
- Hinzufügung eines Retabel, eines neuen dreiflügeligen Altarbildes zur Ergänzung des historischen Altares.
- Neues Taufbecken von 2006 im Zentrum eines Stuhlkreises vor dem Hochaltar.
Fenster
Die Kirchenfenster sind zwischen 1951 und 1953 nach Entwürfen des Malers Rudolf Fuchs gestaltet worden.[2]
Orgel
Neubau 1877 durch Johann Friedrich Schulze & Söhne aus Paulinzella in Thüringen. Erste Erweiterung 1902 durch die Ludwigsburger Orgelbaufirma E. F. Walcker & Cie., weitere Umbauten erfolgten 1954 durch Alfred Raupach aus Hattingen und 1979 durch Klaus Becker aus Kupfermühle bei Hamburg. Durch die Umbauten und die Renovierung der Kirche wurde die Orgel stark in mitleidenschaft gezogen. Es wurde ein Rückbau und eine Reorganisation in den Ursprungszustand beschlossen. Vom 10. Mai 2010 bis zum 28. November 2010 wurde diese Arbeit von der Firma Schumacher aus Baelen in Belgien und dem Kölner Orgelbauer Björn-Daniel Reich ausgeführt.
Disposition (seit 2010)
Rückpositiv Gemshorn 8′ W Liebl. Gedackt 8′ S Prinzipal 4′ B Gedackt 4' S Oktave 2′ Flöte 2′ Sesquialter II R Quinte
(Vorabzug)11/3 Zimbel III 1' R Dulzian 8' R Tremulant Hauptwerk Bordun 16′ S Prinzipal 8′ B Hohlflöte 8′ S Gambe 8' teilw. W Oktave 4' S & B Rohrflöte W Quinte 22/3 S Oktave 2' S Mixtur IV 2' R Trompete 8' teilw. W Schwellwerk Liebl. Gedackt 16′ S Geigenprinzipal 8′ W Salicional 8′ S Voix céleste 8' W Oktave 4' W Fluit harmonique W Viola 4' S Harmonia aetheria III W Oboe 8' W Tremulant Pedal Prinzipal 16' W Subbass 16′ S Oktavbass 8′ S & Neu Vioncello 8' neu & W Gedacktbass 8' S Choralbass 4′ W Posaune 16' S Trompete 8′ Clarion 4' R 2 Manualkoppeln 3 Pedalkoppeln - Anmerkungen
- S = Orgelbauer Schulze 1877
- W = Orgelbauer Walcker 1902
- R = Orgelbauer Raupach 1954
- B = Orgelbauer Becker 1979
- die nicht gekennzeichnet Register sind neue (historische) bzw. im Stile Walckers rekonstruierte Register.
Literatur
- Friedrich Dransfeld: Geschichte der evangelischen Gemeinde Herne. Herne 1875 Digitalisat der ULB Düsseldorf
- Pfadenhauer, Björn (2010): Die Orgeln der Kreuzkirche Herne. In: Presbyterium der Kreuzkirchengemeinde Herne: Die Orgel der Kreuzkirche zu Herne. Festschrift zur Wiedereinweihung am 28. Novemember 2010. Herne.
- Presbyterium der Kreuzkirchengemeinde Herne: Die Orgel der Kreuzkirche zu Herne. Festschrift zur Wiedereinweihung am 28. November 2010. Herne. 60 Seiten.
Weblinks
Commons: Kreuzkirche (Herne) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienHomepage der Kreuzkirchengemeinde Herne
Einzelnachweise
- ↑ PDF Buch der Architekten S. 15f.
- ↑ Abbildungen auf der Seite der Stiftung Forschungstelle Glasmacherei des 20.Jahrhunderts e.V.
51.5365627.226799Koordinaten: 51° 32′ 12″ N, 7° 13′ 36″ OKategorien:- Digitalisierte Literatur der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Kirchengebäude in Herne
- Kreuzkirche
- Kirchengebäude der Evangelischen Kirche von Westfalen
- Erbaut in den 1870er Jahren
- Neugotisches Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen
- Disposition einer Orgel
Wikimedia Foundation.