Chaitén (Vulkan)

Chaitén (Vulkan)
Chaitén
Die Caldera befindet sich in der rechten unteren Ecke, der Ort Chaitén an der Küste, in südlicher Richtung.

Die Caldera befindet sich in der rechten unteren Ecke, der Ort Chaitén an der Küste, in südlicher Richtung.

Höhe 1.122 m
Lage Región de los Lagos (Région X), Chile
Gebirge Anden
Geographische Lage 42° 49′ 58″ S, 72° 38′ 45″ W-42.832777777778-72.6458333333331122Koordinaten: 42° 49′ 58″ S, 72° 38′ 45″ W
Chaitén (Vulkan) (Chile)
Chaitén (Vulkan)
Typ Caldera
Letzte Eruption 2010

Der Chaitén ist ein 1.122 Meter hoher Vulkan in den Anden Patagoniens im Süden von Chile. Er liegt zehn Kilometer nordöstlich des kleinen gleichnamigen Küstenortes Chaitén in der vulkanisch sehr aktiven Gegend der Südamerikanischen Kordilleren. Seine Gipfelcaldera weist einen maximalen Durchmesser von 3,53 Kilometern auf und ist nahezu vollständig mit einem aus den Gesteinen Rhyolith und Obsidian bestehenden Lavadom aufgefüllt. Dieser Dom erreicht eine Höhe von 962 Metern über dem Meeresspiegel und ist teilweise von Vegetation bewachsen. Innerhalb der Caldera am Rande des Doms befinden sich zudem zwei kleine Seen, einer an der West- und einer an der Nordseite.

Die Angaben darüber, vor wie vielen Jahren der letzte Ausbruch stattgefunden habe, schwanken erheblich: Sprechen manche Quellen von lediglich 400 Jahren[1], nennen andere „Tausende von Jahren“.[2] Wieder andere Quellen behaupten, anhand einer Radiokohlenstoffdatierung des letzten Lavastroms ergebe sich ein Zeitfenster für die letzte Eruption von 7420 v. Chr. plus/minus 75 Jahren.[3]

Eruption 2008

Am 2. Mai 2008 brach der Vulkan völlig überraschend aus. Eine bis zu 20 Kilometer hohe Aschewolke erhob sich über dem Krater und innerhalb von vier Tagen wurden mehr als 60 kleinere Erdbeben ausgelöst.

Ein zerstörtes Dorf. Im Hintergrund speit der Chaitén eine Eruptionswolke aus.

Aufgrund einiger pyroklastischer Ströme, die durch den teilweisen Abbruch des Lavadoms ausgelöst worden waren und in Erwartung eines größeren Lavaausbruches hat die nationale chilenische Katastrophenschutzbehörde die höchste Alarmstufe für die betroffene Region verhängt und die chilenische Regierung die Umgebung des Vulkans zum Notstandsgebiet erklärt. Nur wenige Stunden nach dem Beginn der Eruptionen begann man auf Grund des anhaltend starken Ascheregens damit, die ersten Anwohner in Sicherheit zu bringen. In Chaitén lagerte sich eine etwa 15 Zentimeter hohe feine Ascheschicht ab, was dazu führte, dass zahlreiche Wasservorräte kontaminiert wurden. Vom 3. bis zum 5. Mai evakuierte man die 3.300 Einwohner Chaiténs sowie 700 weitere aus der unmittelbaren Umgebung. Eine ältere Frau kam allerdings ums Leben.[4]

Am 4. Mai besuchte die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet mit einigen ihrer Minister das betroffene Gebiet und informierte sich über die Sicherheitsmaßnahmen. Am folgenden Tag flog sie mit ihrem Team über den Vulkan in das 75 Kilometer südöstlich des Berges gelegene Dorf Futaleufú (nicht zu verwechseln mit dem argentinischen Departamento Futaleufú) und wohnte der dortigen Evakuierung von 1.000 Personen bei. Diese war nötig geworden, da der Wind die Aschewolke ausgefächert hatte. Sie war in südöstlicher Richtung bereits über die gesamte Breite Patagoniens hinweggezogen und hatte die 660 Kilometer entfernte Küste des Atlantischen Ozeans erreicht. Aufgrund dieser Ausdehnung kam es auch in Argentinien zu massiven Ascheregen. Die Eruptionen hielten den Rest des Jahres an und in ihrem Verlauf bildeten sich im Krater des Vulkans mehrere Lavadome, von denen der jüngste eine Höhe von 120 Metern erreichte. Am 19. Februar 2009 kollabierte dieser zu Teilen und verursachte einen fünf Kilometer langen pyroklastischen Strom, der sich in das Tal des Flusses Chaitén ergoss. An diesem Tag wurden 135 der letzten 160 verbliebenen Einwohner Chaiténs evakuiert, die anderen weigerten sich.

Weblinks

 Commons: Chaitén volcano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meldung der Zeitung Der Standard vom 5. Mai 2008
  2. Nachricht über den Ausbruch bei tagesschau.de
  3. Chaitén im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
  4. http://uk.reuters.com/article/scienceNews/idUKN0221354320080504

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