Chaldisch

Chaldisch
Urartäisch

Gesprochen in

vormals in Urartu
Sprecher ausgestorben
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache von Urartu (9. Jh. bis 7. Jh. v. Chr.)
Sprachcodes
ISO 639-3:

xur

Urartäische Inschrift in Keilschrift, ausgestellt im Erebuni-Museum in Eriwan. Die Inschrift lautet: „Dem Gott Ḫaldi, dem Herrn, hat Argišti I., Sohn des Menua, diesen Tempel erbaut und diese mächtige Burg. Ich bestimmte Irbuni (=Erebuni) als ihren Namen, den Biai-Länder (=Urartu) die Herrschaft und den Lului-Länder (=Fremdländer) die Unterwerfung. Durch die Größe des Ḫaldi bin ich, Argišti, Sohn des Menua, der starke König, der König der Biai-Länder, der Hirte der Stadt Tušpa.“ Für eine Transliteration und grammatikalische Analyse des Textes siehe weiter unten.

Die urartäische Sprache (in der älteren Fachliteratur auch chaldische Sprache nach dem Gott Ḫaldi oder Vanisch nach dem ersten Fundort Van) wurde im 1. Jahrtausend v. Chr. von den Urartäern im Gebiet der heutigen Ost-Türkei und Armeniens gesprochen. Die Bezeichnung „Urartäisch“ leitet sich von der assyrischen Bezeichnung des Gebietes als „Urartu“ ab. Die Urartäer selbst bezeichneten ihr Gebiet als Biai-nili, die Eigenbezeichnung der Sprache ist nicht bekannt.

Die ältesten überlieferten Texte stammen aus der Regierungszeit von Sarduri I., aus dem späten 9. Jahrhundert v. Chr. Mit dem Untergang des Reiches von Urartu ca. 200 Jahre später verschwinden auch die schriftlichen Quellen aus dieser Zeit. Über die weitere Entwicklung des Urartäischen ist nichts bekannt; aufgrund der Quellenlage ist anzunehmen, dass die Verbreitung des Urartäischen zeitlich und räumlich auf das Reich von Urartu beschränkt blieb. Nach der Entzifferung der (neu-assyrischen) Keilschrift wurde die Sprache der Forschung wieder zugänglich, blieb aber bis in die 1930er-Jahre relativ unerforscht.


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