- Larson-Miller-Beziehung
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Die Larson-Miller-Beziehung beschreibt werkstoffwissenschaftliche Zusammenhänge wie zum Beispiel Kriechvorgänge, Bruchvorhersagen und den Härteabfall gehärteter Stahlteile in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur.
P = T (C + ln t)
P ist der Larson-Miller-Parameter, z. B. die sich beim Anlassen einstellende Härte in Abhängigkeit von der Zeit t (h) und der Temperatur T (K). Die experimentell ermittelte Materialkonstante C liegt für Eisen-, Nickel- und Kobaltbasiswerkstoffe bei 20. Die Temperatur hat folglich einen wesentlich stärkeren Einfluss auf den Härteabfall als die Zeit.
Die Larson-Miller-Beziehung kann verwendet werden zur Zeit- und Energieeinsparung bei der Wärmebehandlung in Härtereien. Beispiel: Gehärtete Stahlteile aus C45 (C-Stahl ohne Sondercarbidbildner) mit einer Ausgangshärte von 61 HRC erreichen nach einem Anlassen von 4 Stunden auf 190 °C die Sollhärte von 53 HRC. Stattdessen kann die Anlasszeit auf 1,5 Stunden verkürzt werden bei einer Temperatur von 210 °C zur Erzielung des gleichen Härtewertes.
Die Formel wurde von F. R. Larson und James Miller in den 1950er Jahren aufgestellt aufgrund experimenteller Untersuchungen von Kriech- und Bruchvorgängen zur Lebensdauervorhersage von Turbinenschaufeln in Flugzeugturbinen.
Literatur
- F. R. Larson, James Miller: A Time-Temperature Relationship for Rupture and Creep Stresses. In: Trans. ASME. Vol. 74, S. 765ff.
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