- Lefèvre-Utile
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Lefèvre Utile, besser bekannt unter der Abkürzung LU ist der Name eines 1846 in Nantes gegründeten, seit den 1970er Jahren in Fusionen involvierten und seit 2007 zu Kraft Foods gehörigen französischen Unternehmens der Lebensmittelindustrie.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Jean-Romain Lefèvre eröffnete 1846 in Nantes eine kleine Zuckerbäckerei an der Adresse 5 rue Boileau. Der Erfolg seiner Kekse machte das kleine Unternehmen bekannt. Die Heirat mit der geschäftstüchtigen Pauline-Isabelle Utile führte zur Umbenennung in "Pâtisserie Lefèvre Utile" » 1854 wird der Betrieb erstmals vergrößert und die Verkaufsstelle architektonisch luxuriös gestaltet, beim Verkauf achtet man auf besondere Hygiene.
1882 übernimmt der Sohn des früh verstorbenen Firmengründers Louis Lefèvre-Utile die Leitung des Unternehmens und entwickelt es zum mechanisierten Großbetrieb. 1885 errichtet er eine Keksfabrik für 130 Arbeiter und eine Dampfmaschine am quai Baco. Zwei Drittel der Produktion macht bald das 1886 kreierte Butterkeks Petit-Beurre aus. Der Unternehmer orientiert sich an britischen Vorbildern wie etwa T. & T. Vicars. Ein Großbrand am 4. Mai 1888 beinträchtigt nicht den Aufstieg des Unternemens.
Louis Lefèvre-Utile legt großen Wert auf effiziente Werbung. aktuelle politische Ereignisse wie Staaatsbesuche, Louis Blériots Kanalflug etc. finden ihren Widerhall in Sonderprodukten. Bei der Weltausstellung Paris 1900 erregt der weithin sichtbare LU-Pavillon mit seinem 36 m hohen Leuchtturm, einem Werk des Architekten Auguste Bluysen Aufsehen. Die Spitze des Turrms ist nach einer der damals üblichen LU-Keksdosen gestaltet. In ähnlicher Art gestaltete der Architekt die beiden Zwillingstürme der Fabrik.
Auch nach dem ersten Weltkrieg bleibt die Keksfabrik ein Familienunternehmen. Louis Lefèvre-Utile protestiert allerdings vergeblich gegen die Zuschüttung des vor seiner gestalterisch anspruchsvollen Fabrik gelegenen Arms der Loire und die Nutzung des Geländes durch die Eisenbahn. In der Folge übernimmt sein Sohn Michel Lefèvre-Utile zunehmend Führungsaufgaben und diesem folgt sein Sohn Patrick Lefèvre-Utile. Letzterer beschließt, sich auch dem Exportgeschäft zu widmen, sieht sich aber bald gezwungen, auf dem hart umkämpften Markt Allianzen einzugehen.
1968 kommt es zu einer Großfusion von sechs Unternehmen der Branche. Die Gruppe LU-Brun & Associés ist kein Familienunternehmen mehr. In schneller Abfolge kommt es zu grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen. Générale Biscuit, ab 1978 an der Börse eingeführt, ist ein Konglomerat von 32 Unternehmen und hält den dritten Rang in der Branche hinter Nabisco und United Biscuits. 1986 errichtet Générale Biscuit eine neue ultramoderne Fabrik in La Haie-Fouassière. Die Fabrik in Nantes hat 1989 ausgedient. Es folgen turbulente Jahre unter der Dominanz von Danone und letztlich der Kauf durch Kraft Foods.
Die eher patriarchale Tradition des Failienunternehmens wird durch scharfe Orientierung an maximaler Effizienz ersetzt, was auch soziale Spannungen generiert.
Kulturelle Bedeutung
Unter den Künstlern, die für LU arbeiteten, waren Alfons Mucha, Firmin Bouisset, Capiello, Luigi Loir und, in jüngerer Zeit, Folon, Desclozeaux, Raymond Savignac.
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Alfons Mucha, Reklameplakat 1897.
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Alfons Mucha, Reklameplakat 1896.
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Publicité murale LU à Trentemoult.
Das zentral in Schloßnähe gelegene Werk war einst ein Wahrzeichen von Nantes. Dieses architektonische Ensemble ist heute weitgehend zerstört.
Literatur
- Jean-Louis Kerouanton: LU : une usine à Nantes. Nantes 1999, ISBN 2-906344-70-3 (formal falsche ISBN).
- Didier Sutter: Victoria. Biscuits-chocolat. De la manufacture aux géants de l’agroalimentaire. Drukker, Paris 2008, ISBN 978-2-9531043-0-1.
Weblinks
Commons: Lefèvre-Utile – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kraft Foods
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