- Ring-Café (Leipzig)
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Das Ring-Café Leipzig befindet sich im Mittelteil der Leipziger Ringbebauung. Diese dominiert den südöstlichen Ring und umfasst die Häuser Roßplatz 1 bis 14. Seine zentrale Lage direkt am Altstadtring lässt die Angliederung an das Leipziger Zentrum zu.
Inhaltsverzeichnis
Bau
Der Grundstein für die Ringbebauung und somit auch für das Ring-Café wurde am 29. August 1953 durch Walter Ulbricht[1] gelegt. Zur Ausführung kam ein Entwurf des Entwurfbüros für Hochbau, Leipzig, unter seinem Brigadeleiter Architekt Rudolf Rohrer[1]. Ausführender Baubetrieb war der VEB Bau-Union Leipzig[1].
Aufbau und Ausstattung
Das Ring-Café wurde am 13. Januar 1956 feierlich eröffnet. Es war mit 800 Plätzen damals das größte Café der DDR und bestand aus vier Teilen: dem Tages-Café und der Mokkadiele im Erdgeschoss und dem Konzertcafé mit separater Bar im ersten Obergeschoss. Des Weiteren gab es vor dem Tages-Café unten einen großzügigen Freisitz sowie vor dem Konzertcafé oben eine große Terrasse[2]. Alle Räume waren mit edlen Materialien ausgestattet und erzeugten den Eindruck eines gediegenen Hauses, das allerdings Jedem zugänglich sein sollte. Die technische Ausstattung genügte den Ansprüchen der 1950er Jahre vollends; man verfügte beispielsweise über eine automatisch öffnende Tür vom Kellnergang in den Gastraum[3], aber auch automatische Kühltische und -schränke.
Veranstaltungen
Bekannte Veranstaltungen im Ring-Café waren die Leipziger Moderevuen, welche sich durch getanzte Modeschauen auszeichneten. Darüber hinaus gab es auch Unterwäschemodeschauen, Tanztees und Faschingsbälle. Wohl jeder größere Leipziger Betrieb hielt Betriebsfeiern im Ring-Café ab; aber auch die Frauentagsfeiern waren wohl recht „lebhaft“[4].
In den 1990er und frühen 2000er Jahren gab es etliche Versuche, das Ringcafé in seiner alten Pracht wiederzubeleben.
Literatur
- Lindert, Brigitte und Matthias Schulz, "... am besten war der Krebscocktail ...". Geschichten und Geschichte zum 55. Geburtstag des Leipziger Ringcafés, Leipzig 2011. ISBN 978-3-00-033635-5
- Leipzig: Wohngebäude auf dem Roßplatz, in: DA 1953, 300.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Koch, Ralf. Leipzig und Dresden: Städte des Wiederaufbaus in Sachsen, Leipzig 1999.
- ↑ Rohrer, Rudolf. Die Neubauten am Roßplatz in Leipzig, in: DA 1955, 100-107.
- ↑ * Rohrer, Rudolf. „Ring-Café“ in Leipzig, in: DA 1956, 513-515.
- ↑ Lindert/Schulz, passim.
Weblinks
Kategorien:- Essen und Trinken
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