- Lines of Action
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Lines of Action (LOA) ist ein Brettspiel in der Rubrik abstraktes Strategiespiel für zwei Spieler vom Spieleautor Claude Soucie. Die Veröffentlichung der Spielregeln stammt aus dem Jahr 1969, als Schachtelspiel wurde es erstmals 1988 herausgegeben. In der deutschen Ausgabe von Hexagames stand LOA auf der Spiel des Jahres – Auswahlliste 1988.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliches
LOA hat in seinen Anfängen eine große Verbreitung erfahren durch die Veröffentlichung in Sid Sacksons A Gamut of Games von 1969 (auf Deutsch Spiele anders als andere 1983). In Nordamerika erlangte es in Insiderkreisen eine gewisse Bekanntheit, in Europa blieb es weitgehend unbekannt.
In den letzten Jahren hat sich ähnlich wie beim Schach herausgestellt, dass exzellente Computerprogramme die menschlichen Spieler schlagen können. Gegenwärtig ist der weltbeste LOA-Spieler eine Software namens MIA[1]. MIA hat bei der 8ten, 9ten und 11ten Computerspiel-Olympiade gesiegt.
Claude Soucie, der Erfinder von LOA ist längst verstorben, während sein Spiel zunehmend mehr Leute bewegt. Bestimmte Detailfragen in den Regeln mussten präzisiert werden. Der Spieleautor Sid Sackson stand Claude Soucie sehr nahe, daher sind seine Vorschläge in Streitfragen meist akzeptiert worden.
Regeln
Allgemeines
Lines of Action wird auf einem Standard-Schachbrett gespielt. Auch nutzt man die gleiche alphanumerische Notation für die Zeilen und Spalten.
Jeder Spieler bewegt zwölf Spielsteine, die in der Ausgangslage wie in der Grafik platziert sind:
Ziel des Spiels
Das Spielziel besteht darin, seine eigenen Spielsteine mitten auf dem Spielplan in einer zusammenhängenden Formation zu präsentieren. Dieser Zusammenhang der Steine darf in alle acht Richtungen erlangt werden, ob waagerecht oder diagonal spielt keine Rolle.
Regeln zum Ziehen und Schlagen
- Schwarz fängt an.
- Die Steine können horizontal, vertikal oder diagonal bewegt werden.
- Ein Spielstein zieht exakt soviele Felder, wie andere Steine - eigene oder gegnerische - sich auf der Zuglinie befinden.
- Ein Spielstein darf über eigene Steine hinweg hüpfen, aber nicht über gegnerische.
- Ein Spielstein darf seinen Zug auf dem Feld einer gegnerischen Figur beenden. Jene ist damit gefangen und wird aus dem Spiel entfernt.
Taktik
Auf der untenstehenden Grafik ist Schwarz am Zug. Weiß droht, in zwei Runden zu gewinnen:
- a2-c2
- c2-e2
Was kann Schwarz dagegen unternehmen?
Der Zug b4-d2 würde Weiß helfen. Auf dieser Linie fände man dann drei Steine, was Weiß erlauben würde, a2-d2 zu ziehen und damit zu gewinnen.
Indem stattdessen b3-c2 gezogen wird mit dem Ziel, die horizontale Linie 2 für Weiß zu blockieren, bietet man ihm die Möglichkeit a2:d5 zu spielen, was zuvor nicht möglich war.
Indem man b4-b2 zieht, blockiert Schwarz die Linie 2, ohne die Diagonale zu öffnen. Jedoch kann Weiß mit c5-b4 antworten, was den Gewinnzug a2-a3 androht. Schwarz bietet sich umgekehrt kein Gewinnzug.
Weitere Zugmöglichkeiten auszuprobieren, schärft den Blick für die Finessen dieses Spiels.
Beispiel einer Gewinnstellung
In der unten stehenden Grafik hat Weiß gerade den Stein gezogen, der seine Gewinnstellung erfüllt. Schwarz hingegen bräuchte noch zwei Züge, um seine Spielsteine zu vereinen.
Zen l'initié
Das Brettspiel Zen l'initié (DJ Games) basiert auf dem gleichen Spielmechanismus wie LOA: Ziehen und Spielziel sind identisch. Das Brett umfasst 11x11 Felder und die Platzierung der Ausgangsstellung ist verändert. Außerdem gibt es zusätzlich einen neutralen roten Spielstein, der von beiden Spielern gezogen oder gefangen werden kann. Solange er im Spiel dabei ist, muss er zur Gewinnstellung dazugehören.
Zen l'initié ist erstmals auf dem Festival des jeux de Cannes 1997 präsentiert worden.
Auf Wunsch der Witwe von Claude Soucie haben die Hersteller seinen Namen auf der Schachtel hinzugefügt.
Literatur
- Sid Sackson: Spiele anders als andere dtv, München 1983 ISBN 3-423-10186-5
- Sid Sackson, A Gamut of Games, ISBN 0-486-27347-4
Einzelnachweise
Weblinks
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