- Lorenz Kellner
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Lorenz Kellner (* 29. Januar 1811 in Kalteneber, einem Ortsteil von Heiligenstadt; † 18. August 1892 in Trier) war ein bedeutender katholischer Pädagoge des 19. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des Lehrers und Pestalozzi-Schülers Heinrich Kellner besuchte nach der Volksschule die Gymnasien in Heiligenstadt und Hildesheim. Ein von ihm angestrebtes Studium der katholischen Theologie konnte er aus finanziellen Gründen nicht durchführen. Stattdessen besuchte er von 1828 bis 1831 das protestantische Lehrerseminar in Magdeburg, wo er seinen Lebensunterhalt großteils durch Privatunterricht finanzierte. Von 1831 bis 1836 war er an den Volksschulen in Mackenrode und Erfurt tätig, ab 1833 als Rektor. Von 1836 bis 1848 war er Seminarlehrer an dem von seinem Vater geleiteten neu gegründeten Lehrerseminar in Heiligenstadt. 1848 wurde er zum Regierungs- und Schulrat im Regierungsbezirk Marienwerder. Von 1848-1849 war er auch Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Von 1855 bis 1886 wirkte er als Regierungs- und Schulrat in Trier. Von 1867-1870 war er Abgeordneter des Wahlkreises St. Wendel im Preußischen Landtag. 1863 verlieh ihm die Akademie zu Münster die philosophische Doktorwürde ehrenhalber. 1871 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Von 1872 an war er Mitglied der Kommission für die Beratung des Volksschul- und Seminarwesens. Im Kulturkampf zwischen preußischem Staat und katholischer Kirche blieb seine Stellung trotz seiner kirchentreuen Einstellung in Folge guter Beziehungen zu den Trierer Regierungspräsidenten unangetastet. Der Katholische Lehrerverband ernannte ihn 1891 zum Ehrenmitglied. Lorenz Kellner zählt zu den bedeutenden katholische Pädagogen des 19. Jahrhunderts. Neben seinen pädagogischen, administrativen und politischen Aktivitäten hinterließ er auch ein umfangreiches schriftliches Werk. Mit besonderem Engagement bemühte er sich um die Verbesserung der materiellen und gesellschaftlichen Situation der Volksschullehrer. 1892 verstarb er an den Folgen einer Influenza und wurde auf dem Friedhof der Trierer Pfarrei St. Paulin in einem Ehrengrab beigesetzt.
Werke
- Praktischer Lehrgang für den gesamten deutschen Sprachunterricht, 4 Bände (Erfurt 1837-1840)
- Zur Pädagogik der Schule und des Hauses; Aphorismen (Essen 1850)
- Pädagogische Mitteilungen auf dem Gebiete der Schule und des Lebens (Essen 1853)
- Volksschulkunde (Essen 1855)
- Skizzen und Bilder aus der Erziehungsgeschichte, 3 Bände (Essen 1862)
- Kurze Geschichte der Erziehung und des Unterrichts (Freiburg 1877)
Literatur
- Ferdinand Sander: Kellner, Lorenz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 505–507.
- Martin Persch: Kellner, Lorenz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1328–1332.
- Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000, ISBN 3-931014-49-5, S. 213.
Weblinks
Wikisource: Lorenz Kellner – Quellen und Volltexte- Eintrag in der New Advent: Catholic Encyclopedia online
- Lorenz Kellner in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
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