- Lucien Gillen
-
Lucien „Lull“ Gillen (* 7. Oktober 1928 in Luxemburg; † 11. August 2010 ebenda) war ein luxemburgischer Radrennfahrer.
Inhaltsverzeichnis
Radsport-Karriere
20 Jahre lang, von Mitte der 1940er bis Mitte der 1960er Jahre, war Lucien Gillen einer der erfolgreichsten Profi-Radrennfahrer Luxemburgs; er war vor allem im Bahnradsport aktiv. Er wurde allein 18mal Luxemburgischer Meister im Sprint und in der Einerverfolgung. 1963 wurde er zudem nationaler Vize-Meister im Straßenrennen.
Auch international war Gillen erfolgreich: 1949 wurde er Vize-Weltmeister in der Einerverfolgung der Amateure (hinter Fausto Coppi); 1952 sowie 1954 jeweils Dritter bei den Profis. Am 20. November 1955 stellte er zudem einen Weltrekord über fünf Kilometer in der Halle auf der 200 Meter langen Radrennbahn im neueröffneten „Palazzo dello Sport“ in Mailand auf (6:19, 40 min)[1], die vom Münsteraner Architektenbüro Schürmann geplant worden war. Der Rekord hatte allerdings nur vier Wochen Bestand, bis er vom Schweizer Rennfahrer René Strehler um fünf Sekunden unterboten wurde.
Lull Gillen startete bei 116 Sechstagerennen; sein erstes fuhr er 1948 in New York wenige Tage nach seinem 20. Geburtstag und wurde Zweiter, gemeinsam mit dem zweifachen luxemburgischen Straßenmeister Mathias Clemens. Zehn Sechstagerennen beendete er als Sieger, davon fünf mit dem Italiener Ferdinando Terruzzi. Sein letztes fuhr er 1966 in Mailand mit Willi Altig, dem Bruder von Rudi Altig,
Beruf und Familie
Lucien war der Sohn des Rennfahrers Maurice Gillen, der bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris im Sprint gestartet war. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Lucien Gillen im Bankwesen tätig. Viele Jahre war er Präsident von Panathlon Luxemburg sowie des „VC Le Guidon Bartringen“; 1968 war er Sportlicher Leiter des Berliner Sechstagerennens[2]. Zu seinen Ehren wird jährlich das Straßenrennen „6-Days Lull Gillen“ ausgetragen. Er war ein eifriger Verfechter des Baus eines überdachten Velodroms in Luxemburg. 15 Jahre lang war er zudem Mitglied des Gemeinderats von Bartringen und erhielt 2005 den „Prix d'honneur“ der Luxemburger Sportpressevereinigung. Gillen war verheiratet und hatte zwei Söhne.
Einzelnachweise
Weblinks
Kategorien:- Radsportler (Luxemburg)
- Luxemburgischer Meister (Radsport)
- Bahnradfahrer
- Geboren 1928
- Gestorben 2010
- Mann
Wikimedia Foundation.