- Luftelektrizität
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Unter Luftelektrizität ( synonym für atmosphärische Elektrizität) versteht man einen heute eher selten gebrauchten physikalischen Begriff. Damit werden die elektrischen Erscheinungen in der Erdatmosphäre, besonders das allgemeine luftelektrische Feld mit den in der Atmosphäre fließenden Strömen und die Wolken- und Gewitterelektrizität verstanden. In der Atmosphäre besteht ein vertikales Spannungsgefälle von etwa 130 Volt pro Meter. Das luftelektrische Feld in der nicht durch Gewitter beeinflussten Atmosphäre ist nach unten gerichtet und örtlichen und zeitlichen Schwankungen unterworfen. Im Durchschnitt beträgt seine Stärke in Bodennähe 135 V/m, über See 126 V/m und in 10 km Höhe 10 V/m. Es strömen ständig positiv geladene Ionen zur negativ geladenen Erdoberfläche. Die Erdoberfläche bildet den negativen Pol.
Das elektrische Feld wird durch den Fluss von Ionen in der Luft aufgebaut. Störungen des luftelektrischen Feldes, hervorgerufen durch Niederschläge, führen zu Gewittern. Gewitter tragen dazu bei, dass die Intensität des elektrischen Feldes verringert wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Michael Faraday wies 1833 nach, dass die bis dahin als „verschiedene Elektrizität“ aufgefasste „statische“ (oder „gewöhnliche“), die „atmosphärische“, die „physiologische“, die „Volta’sche“ (oder „Berührungselektrizität“) und die „Thermoelektrizität“ in Wahrheit nur verschiedene Aspekte des einen – von ihm „Magnetelektrizität“ bezeichneten – physikalischen Prinzips darstellten. Die Erforschung der Luftelektrizität spielte um die Wende vom 19. zum 20.Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Durch die Arbeiten von Franz-Serafin Exner auf dem Gebiet der Luftelektrizität weckte er das Interesse seines Schülers, des späteren Nobelpreisträgers Viktor Hess, für dieses Thema.
Quellen
- E. Schweidler, H.Mache, Die atmosphärische Elektrizität, 1903
- Karl Kähler, Luftelektrizität, Sammlung Göschen, 1913
- Hans Benndorf , Zur Erinnerung an Franz Exner , 1927
Siehe auch
Weblinks
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