- Lunisolarzyklus
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Ein Lunisolarzyklus (lat. luna = Mond und sol = Sonne) ist wörtlich genommen jeder resultierende Zyklus, der durch die Überlagerung der scheinbaren Umlaufzeiten von Sonne und Mond um die Erde entsteht. Im engeren Sinne ist aber nur der 19-jährige Lunisolarzyklus gemeint.
Bei jeder Lunation überlagern die Gravitationsfelder der Sonne und des Mondes ihre Wirkungen auf die Erde, was zu unterschiedlichen Gezeitenhüben der Meere – Nipptiden und Springtiden – führt. Der daraus entstehende Zyklus von etwa 29 ½ Tagen wird auch synodische Mondperiode genannt. Weil damit synchron die Helligkeitsunterschiede der Mondphasen zu beobachten sind, spricht man auch vom Mondphasenzyklus. Der Mondphasenzyklus ist also ein Gemeinschaftswerk von Sonne und Mond und somit ein Lunisolarzyklus.
Der eigentliche Lunisolarzyklus folgt aus der Überlagerung der solaren (Jahr) und lunaren („echte“ Monate) Zeitzyklen und wird auch als Meton-Zyklus bezeichnet. Er beruht auf der Tatsache, dass 19 solare Jahre etwa gleich lang sind wie 235 Mond-Monate, was beim Aufstellen von Lunisolarkalendern ausgenutzt wird.
In der Natur ist ein Zyklus von 19 Jahren an sich nicht von Bedeutung, es sei denn, Lebewesen sind dieser Naturerscheinung über längere Zeiträume ausgesetzt, wie es beim Menschen mit seiner sehr langen Lebensdauer der Fall ist. Nach einer bisher unbestätigten Theorie hat der Lunisolarzyklus eine wichtige neuronale Rolle bei der sozialen Kognition und damit der Menschwerdung gespielt.[1]
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Literatur und Quellen
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