- Magnetkupplungspumpe
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Eine Magnetkupplungspumpe ist die Kombination aus einer konventionellen Pumpenhydraulik mit einem permanentmagnetischen Antriebssystem. Dieses System nutzt die Anziehungs- und Abstoßungskräfte zwischen Dauermagneten in beiden Kupplungshälften zur berührungslosen und schlupflosen Drehmomentübertragung. Zwischen den zwei mit Magneten bestückten Kupplungshälften befindet sich der Spalttopf, der Produktraum und Umgebung voneinander trennt. [1]
Inhaltsverzeichnis
Konstruktiver Aufbau
Die wichtigsten technischen Details der Magnetkupplungspumpe sind im Bild Aufbau einer Magnetkupplungspumpe (siehe unten) dargestellt: Die Pumpenleistung wird von der Antriebswelle aus über den Magnettreiber (2) auf den pumpenseitigen Magnetträger (3) berührungsfrei und schlupflos übertragen. Der Magnetträger treibt über die Pumpenwelle (4) das Pumpenlaufrad (5) an. Die Pumpenwelle ist in einer vom Fördergut geschmierten Gleitlagerung (6) gelagert. Zwischen dem Magnettreiber und dem Magnetträger liegt der Spalttopf (1), dieser trennt das Fördergut von der Umwelt und ist leckagefrei. Der Nachteil metallischer Spalttöpfe ist der durch das rotierende Magnetfeld verursachte Wirbelstromverlust. Der Wirbelstromverlust entsteht durch die Induktion einer elektrischen Spannung im Spalttopf durch das rotierende Magnetfeld. Die Induktion kann stark verringert oder gar gänzlich vermieden werden, wenn der Spalttopf aus einem Werkstoff mit hohem elektrischen Widerstand (Keramik oder Kunststoff) hergestellt wird. Das Gleitlager und die Magnetkupplung werden durch die Förderflüssigkeit der Pumpe geschmiert bzw. gekühlt. Der Teilstrom wird an einer Stelle hohen Druckes hinter dem Laufrad entnommen (7), durchläuft die zu kühlende Elemente und tritt durch Bohrungen im Laufrad wieder auf der Saugseite aus.
Vorteile der Magnetkupplung
Eine magnetgekuppelte Pumpe hat im Gegensatz zu Pumpen mit herkömmlichen Gleitringdichtungen den Vorteil der fehlenden dynamischen Dichtungen. Die Magnetkupplungspumpe hingegen kommt nur mit statischen Dichtungen aus. Diese sind im Gegensatz zu den Gleitringdichtungen deutlich verschleißbeständiger und wartungsfrei. Neben dem Vorteil für die Umwelt durch die Vermeidung von Kontamination mit umweltschädlichen Produkten, sollte auch der Aspekt der geringeren Wartungskosten durch den verschleißfreien Betrieb der Magnetkupplung berücksichtigt werden.
Einsatzgebiete
Besonders im Umgang mit sehr wertvollen oder sehr gefährlichen Stoffen birgt die Magnetkupplungspumpe große Vorteile. Sie trennt zuverlässig den Produktraum von der Umwelt, so dass die Gefahr eines Produktaustrittes mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen ausgeschlossen werden kann. In der Chemie und Petrochemie ist die Verbreitung der Magnetkupplungspumpe wegen der anwendungsspezifischen Gegebenheiten recht hoch, aber auch andere Branchen entdecken nach und nach den Vorteil dieser Technik.
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Thomas Herbers, technischer Leiter, Klaus Union: Magnetkupplung Überlastabsicherungfür Zahnradpumpen der Baureihen VPC und VPX, 3. Dezember 1999. Abgerufen am 30. Juli 2010.
Quellen
- Dr. Thomas Herbers, technischer Leiter, Klaus Union: KAMPF DEM WIRBELSTROM. In: CHEMIE TECHNIK, Mai 2009. Abgerufen am 30. Juli 2010.
- Energieeffiziente Pumpe. Website der Firma Klaus Union GmbH, Hersteller von Pumpen, Armaturen und Rührwerksantrieben aus Bochum. Abgerufen am 30. Juli 2010.
Weblinks
- Umweltschutztechnik I - Kap. V Förderung umweltgefährdender Stoffe. Autor: Prof. Dr.-Ing. G. Kosyna. Website des Pfleiderer-Institut für Strömungsmaschinen der Technischen Universität Braunschweig. Abgerufen am 30. Juli 2010. Relevant S. 7 & S. 8
- sintex a/s. Website der Firma Sintex, mit dem Spezialgebiet der Pulvertechnologie. Abgerufen am 30. Juli 2010.
- Magnetkupplung Überlastabsicherung für Zahnradpumpen der Baureihen VPC und VPX. Website der VARIOPUMPS Pumpenbau GmbH aus Reutlingen. Abgerufen am 30. Juli 2010.
- 'Die größte Magnetpumpe der Welt von der Klaus Union GmbH' Webseite der Zeitschrift RADIALPUMPEN mit einem Spezial über die ACHEMA. Abgerufen am 6. September 2010.
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